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Afferente Determinanten bei der temporalen Schmerzkontrastverstärkung

Fachliche Zuordnung Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 493000854
 
Die Schmerzwahrnehmung wird durch die Verarbeitung von peripheren noxischen Afferenzen im zentralen Nervensystem beeinflusst. Eine solche absteigende endogene Schmerzmodulation wurde als wesentlicher Faktor bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von chronischen Schmerzen beschrieben. Ein häufig verwendeter Nachweis, um die hemmenden Aspekte der Schmerzmodulation zu quantifizieren, ist das Phänomen der zeitlichen Schmerzkontrastverstärkung, auch Offset-Analgesie (OA) genannt, die als eine überproportionale Schmerzreduktion nach einer geringen Reizverminderung charakterisiert wird. Die zugrundeliegenden Mechanismen sind jedoch noch nicht gut verstanden, da neben der ausschließlich absteigenden Schmerzmodulation auch aufsteigende Einflüsse diskutiert werden, die bisher nicht systematisch untersucht wurden. Ziel dieses Projektes ist es, den aufsteigenden Einfluss der zeitlichen Schmerzkontrastverstärkung während des OA-Paradigmas zu untersuchen, um Rückschlüsse auf anatomische Determinanten im peripheren Nervensystem zu präsentieren. Dieses Projekt (insgesamt 6 Experimente) verwendet psychophysikalische Experimente, neurophysiologische Untersuchungen, experimentelle menschliche Surrogatmodelle und klinische Untersuchungen am Patienten. Insgesamt werden 270 gesunde Teilnehmer und 60 Patienten mit Polyneuropathie nach dem Zufallsprinzip den Versuchsbedingungen zugewiesen.Es wird erwartet, dass basierend auf schmerzmodulierenden Prozessen der temporalen Schmerzkontrastverstärkung nicht nur absteigende, sondern auch bereits aufsteigende noxische Reize moduliert werden. Spezifische afferente Determinanten (Nervenfasern) könnten bei diesem Prozess eine entscheidende Rolle spielen. Somit soll dieses Projekt zu einem besseren Verständnis der Mechanismen des aufsteigenden Schmerzmodulationssystems beitragen und kann einen wichtigen Beitrag zum Verständnis akuter und chronischer Schmerzsymptome und deren aufsteigenden Mechanismen leisten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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