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Siedlungs- und Landschaftsarchäologie im Spätneolithikum und der Kupferzeit in Ostrumänien

Antragsteller Dr. Carsten Mischka
Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 493521969
 
Seit mehreren Jahren steht die Erforschung diverser Phänomene zur Landschafts- und Siedlungsarchäologie von Cucuteni-Trypillia im Fokus der Forschung. Neben klimatischen und vegetationsgeschichtlichen Aspekten widmen sich diverse Studien der Stratifizierung der Gesellschaft, der demographischen und der Siedlungsentwicklung und der Frage, ob die ukrainischen Riesensiedlungen als frühe Städte bezeichnet werden können. Als wichtigste Methoden zur Erforschung im Gelände werden derzeit Ausgrabungen und geophysikalische Prospektionen durchgeführt. Die Ausgrabungen dienen primär der Erfassung von Konstruktion und Zerstörung von Gebäuden sowie der Klärung chronologischer Zusammenhänge innerhalb der teilweise sehr großen Siedlungen. Sie sind jedoch langwierig, kostenintensiv und haben bislang zur Datierung keine befriedigenden Ergebnisse erzielt. Ziel geophysikalischer Prospektionen ist es, die Siedlungsgrundrisse ganzer Dörfer zu erfassen und die interne Organisation der Gebäude zueinander, der Wegesysteme, der Töpferöfen usw. zu verstehen sowie die Grabungsflächen gezielt auszuwählen. Durch die Prospektionen werden Flächendaten und Informationen zum Aufbau und der Größe der Siedlungen erfasst. Erst wenige systematische Feldbegehungen zur chronologischen Differenzierung der Plätze liegen vor. Die Ursprünge der Cucuteni-Trypillia-Kultur werden im Osten Rumäniens sowie im Karpatenraum und auch westlich der Karpaten in Siebenbürgen gesehen. Im Rahmen des hier beantragten Projekts werden zwei eng begrenzte Regionen Ostrumäniens (Neamț-Senke - Karpartenvorland; Baseu-Tal - Moldawisches Plateau) geophysikalisch und mit befundangepassten Feldbegehungen sowie Bohrungen systematisch prospektiert. Erfasst werden alle bekannten Fundplätze der Cucuteni- und Precucuteni-Kultur in diesen Siedlungskammern. Die vollständigen Siedlungspläne in den beiden ausgewählten Siedlungskammern erlauben die Überprüfung der Hypothesen von diachronen Phänomenen (zunehmende Siedlungsvergrößerung von Precucuteni zu Cucuteni) und räumlichen Bevölkerungsverschiebungen (größere Siedlungen je weiter sich Cucuteni-Trypillia nach Nordosten ausbreitet). Die Bevölkerungsschätzungen erfolgen auf Basis der Hausstandorte, der interne Strukturierung der Siedlungen, der Lage und Anzahl von Sonderbauten. Die systematischen Feldbegehungen liefern die chronologische Präzision für die nötigen Vergleiche.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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