Detailseite
Projekt Druckansicht

Definitheit in verschiedenen Domänen

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 493949122
 
In diesem Netzwerk geht es um nominale sowie satzfinale definite Determinierer: Varianten des definitheitsmarkierenden Determinierers, die in manchen eingebetteten Sätzen in satzfinaler Position auftreten, z.B. in Spaltsätzen, s. (1) (Akan).(1) a. Pàpá nó sá-àyɛ́. Mann def tanz-pst 'Der Mann hat getanzt.' b. Kofi nà ɔ̀-sá-àyɛ́ nó. Kofi prt 3sg-tanz-pst def 'Es war Kofi, der tanzte.'Unser Schwerpunkt liegt auf der kompositionellen Semantik definitiver Determinierer, sprachenübergreifend, insbesondere in wenig erforschten Sprachen. Die wichtigsten Forschungsfragen sind:- Wie wird Definitheit ausgedrückt, cross-linguistisch?- Welche Bedeutung und Verwendung haben nominale und satzfinalen definite Determinierer?- Ist eine einheitliche Analyse von nominalen und satzfinalen definitiven Determinieren möglich?Um diese Fragen zu beantworten, konzentriert sich das Netzwerk auf drei Arbeitspakete:AP1: Wir betrachten die These dass verschiedene Arten von Definitheit (z.B. starke Familiarität vs. Einzigkeit) in manchen Sprachen auch unterschiedlich markiert werden, z.B. mit mehreren verschiedenen Determinierern oder mit einem Determinierer und einem bloßen Nomen (s. z.B. Schwarz 2019): ist die Klassifikation als familiär (familiar) vs. einzig (unique) korrekt? Gibt es weitere Faktoren die eine Rolle spielen (z.B. Salienz oder Kontrast)?AP2: Wir untersuchen den Bedeutungsbeitrag von bloßen Zählnomen im Singular in Sprachen, in denen sie (scheinbar) Definitheit ausdrücken können: Ist dies echte Definitheit, und wenn ja, wie entsteht diese Lesart (dies insbesondere in Bezug auf typeshifting-Ansätze, z.B. Chierchia 1998, Dayal 2004)?AP3: Wir untersuchen die Bedeutung und Verwendung von satzfinalen definitiven Determinierern wie nó in (1b) (Duah, Renans & Grubic 2020): Auf welche Weise sind diese (üblicherweise) eingebetteten Sätze definit, und wie ist der satzfinale Determinierer mit seinem nominalen Gegenstück verwandt?Zu jedem dieser Themen haben einige der Netzwerkmitglieder gegensätzliche Ansichten zu der kompositionelle Semantik/Syntax dieser Konstruktionen, ihrem genauen Bedeutungsbeitrag oder ihrer Interaktion mit anderen (z.B. indefiniten oder demonstrativen) Ausdrücken geäußert. Wir wollen überprüfbare Unterschiede zwischen diesen Ansätzen finden und diese Unterschiede gemeinsam in Experimenten und/oder Feldforschung untersuchen. Daraus sollen gemeinsame Konferenz- und Zeitschriftenbeiträge, Feldforschungsmanuals und eventuell weitere gemeinsame Projektanträge entstehen.Die meisten Netzwerkmitglieder sind „akademisch jung“ (meist Post-Docs). Es sind sowohl Forschende mit einem theoretischen semantischen/syntaktischen Schwerpunkt als auch Feldforschende und Typolog*innen. Zu AP3 gibt es vergleichsweise wenig Forschung, deshalb haben wir darauf geachtet, Netzwerkmitglieder einzubeziehen, die zu Sprachen mit satzfinalen Determinierern arbeiten (z.B. Akan, Ga, Ewe (Kwa), Kusaal, Dagaare, Dagbani, Buli (Gur)).
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
Mitverantwortlich Dr. Reginald Duah
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung