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GRK 2873: Werkzeuge und Wirkstoffe der Zukunft - Innovative Methoden und neue Modalitäten in der Medizinischen Chemie
Fachliche Zuordnung
Medizin
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 494832089
Die Medizinische Chemie ist ein interdisziplinäres Forschungsgebiet, das sich mit der Entdeckung, Charakterisierung und Entwicklung bioaktiver Tool-Verbindungen und Wirkstoffe befasst. In den letzten Jahren haben sich sowohl die Wirkstoff-Targets als auch die Arten von Wirkstoff-Molekülen (“Arzneistoff-Modalitäten”) und die Methoden der Medizinischen Chemie stark verändert. In dem geplanten GRK wollen wir daher eine junge Generation von Medizinischen ChemikerInnen ausbilden, um sie auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Verschiedene Strategien werden verfolgt, um Tools und Wirkstoffe für neuartige Targets zu entwickeln. Das Forschungsprogramm fokussiert sich auf vier zentrale Themenbereiche, die eng miteinander verknüpft sind: (I) PROTACs, (II) makrocyclische Wirkstoffe, (III) biopolymere Wirkstoffe und Tools, und (IV) Wirkstoff-Konjugate. Die Forschungsprojekte werden durch gemeinsam genutzte Technologie-Plattformen unterstützt: die Substanzbibliothek des Pharma-Zentrums Bonn, das Zentrum für Aptamer-Forschung und -Entwicklung, eine Strukturbiologie-Plattform, und eine Plattform moderner Geräte. Dieser GRK-Antrag wurde von führenden WissenschaftlerInnen aus fünf verschiedenen Instituten und zwei Fakultäten (Math.-Naturwiss. und Med. Fakultät) zusammengestellt, die bereits früher erfolgreich kooperiert haben. Die diverse Gruppe von PIs umfasst erfahrene wie auch junge, aufstrebende ForscherInnen. Die wissenschaftliche Breite der PIs und ihre Vernetzungen führen zu Synergien bei der Bearbeitung eines breiten Spektrums an neuen Modalitäten, deren gemeinsames Merkmal ist, dass sie nicht den Lipinski-Regeln (Ro5) entsprechen, und daher mit ähnlichen Problemen behaftet sind. Das GRK wird eine enge Zusammenarbeit ermöglichen, um die daraus resultierenden wissenschaftlichen Fragen gemeinsam anzugehen. Die Universität Bonn und ihre Umgebung, einschließlich Industriepartner, bieten ein ideales Umfeld für die medizinisch-chemische Forschung und für die translationale Arzneimittelentwicklung. Wir haben ein 3- bis 4-jähriges Qualifikationsprogramm für die DoktorandInnen geplant. Dieses umfasst eine Vorlesungsreihe zu fortgeschrittenen Methoden der Medizinischen Chemie, Workshops, ein zentrales Kolloquium, eine Vortragsreihe mit internationale GastrednerInnen und ein Karriereentwicklungsprogramm, das Veranstaltungen zu “Soft Skills”, Wissenschaftsphilosophie und Ethik in der Wissenschaft bietet. Wir werden eng mit unseren privilegierten internationalen Partnern, den Universitäten Kopenhagen (Dänemark), Dundee (Schottland) und Tohoku (Japan), zusammenarbeiten, mit denen wir ein Austauschprogramm vereinbart haben. Ziel des GRKs ist die Modernisierung der Medizinischen Chemie und die Ausbildung einer neuen Generation von Medizinischen ChemikerInnen und jungen WissenschaftlerInnen an der Schnittstelle zu benachbarten Disziplinen. Darüber hinaus sollen die Projekte zur Entwicklung neuer Arzneistoffe beitragen - zum Wohle der PatientInnen.
DFG-Verfahren
Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Sprecherin
Professorin Dr. Christa E. Müller
beteiligte Wissenschaftlerinnen / beteiligte Wissenschaftler
Professor Dr. Gerd Bendas; Dr. Max Crüsemann; Professor Dr. Michael Gütschow; Professor Dr. Finn Kristian Hansen; Professorin Dr. Evi Kostenis; Professor Dr. Günter Mayer; Professor Dr. Dirk Menche; Dr. Anna Müller; Professorin Dr. Tanja Schneider; Dr. Christian Steinebach; Professor Dr. Günther Weindl