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Globale Transformation und sozialökologische Reproduktion: Perspektiven der Labour Geography (im deutschsprachigen Raum)

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 495032022
 
Das Netzwerk will die Labour Geography als eigenständiges Forschungsfeld in der deutschsprachigen Geographie verankern. Labour Geography rückt das räumlich relevante Handeln von arbeitenden Menschen und Arbeiter*innenbewegungen ins Zentrum der Analyse geographischer Entwicklungsprozesse. Sie ist im englischsprachigen Raum eine anerkannte Subdisziplin der Geographie geworden, die in den letzten Jahren um Perspektiven erweitert wurde, die Alltagshandeln, informelle Arbeit, soziale Reproduktion, neue Formen von Organisierung und Akteure aus dem Globalen Süden verstärkt thematisieren. Das Netzwerk will deutschsprachige Wissenschaftler*innen zusammenbringen, die mit und zu Labour Geography forschen und publizieren. So sollen Synergieeffekte erzielt werden, die zur Etablierung der Subdisziplin im deutschsprachigen Wissenschaftsraum sowie zur Weiterentwicklung der internationalen Labour Geography beitragen. Zu diesem Zweck will das Netzwerk zwei übergreifende, aktuelle Themenfelder – globale Transformationsprozesse und sozialökologische Reproduktion – bearbeiten und aktualisieren. Im Themenstrang „Globale Transformationsprozesse“ wollen wir uns mit neuester Forschung (auch der Netzwerkmitglieder) auseinandersetzen, die danach fragt, wie Arbeiter*innen und ihre Organisationen auf die Transnationalisierung und Digitalisierung von Produktionsprozessen reagieren und diese zugleich geographisch mitgestalten. Theoretisch verbindet sich hier die Verknüpfung einer subjektfokussierten Perspektive mit neuen Debatten um Strukturen und Ursachen von globaler Ungleichheit. Im Themenstrang „Sozial-Ökologische Reproduktion“ werden laufende Arbeiten der Netzwerkmitglieder zu sozialer Reproduktionsarbeit und Einbettung von Arbeit in gesellschaftliche Naturverhältnisse diskutiert und weiterentwickelt. Dabei wird die Diskussion mit neueren Debatten um den gesellschaftlichen Stellenwert von Arbeit verknüpft. Als Querschnittsthema zu den beiden Themensträngen wird erstens eine (global-lokale) Labour Geography der Covid-19-Pandemie entwickelt und zweitens methodische Fragen der Labour Geography diskutiert. Das Netzwerk wird über einen Zeitraum von drei Jahren in sechs intensiven, dreitägigen Arbeitstreffen ergebnisorientiert zusammenarbeiten. Im Mittelpunkt stehen dabei die gemeinsamen Publikationen: ein deutschsprachiges „Handbuch der Labour Geography“, ein Special Issue zu „Neue Perspektiven der Labour Geography“ in einer deutschsprachigen geographischen Fachzeitschrift, sowie weitere themenspezifische Artikel in deutschsprachigen und internationalen wissenschaftlichen Fachzeitschriften. Die Erarbeitung dieser Publikationen wird durch einen intensiven Austausch mit renommierten internationalen Vertreter*innen der Labour Geography unterstützt. Das Netzwerk will explizit auch Nachwuchswissenschaftler*innen fördern und Möglichkeiten der Weiterentwicklung bieten. Die Zusammenarbeit soll nach Verlaufsende u.a. über gemeinsame Forschungsarbeiten verstetigt werden.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
 
 

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