Detailseite
Projekt Druckansicht

Ägyptische Totenliturgien

Antragsteller Professor Dr. Jan Assmann (†)
Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung von 1994 bis 2001
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 4951828
 
Unter dem Stichwort Ägyptische Totenliturgien geht es um die Sammlung, Analyse und Auswertung von Texten, deren liturgische Funktion im Rahmen verschiedener ritueller Kontexte des ägyptische Totenkults erschlossen werden kann. Die beiden wichtigsten Ritualkontexte sind Einbalsamierung/Mumifizierung und Totenopferkult. Im Rahmen wichtigster Rituale wird der Verstorbene mit lange, teilweise sehr umfangreichen Rezitationen angeredet, die seinen Jenseitsweg und seinen jenseitigen Status zugleich beschreiben und befördern. Der ägyptische Sammelname für diese Rezitationen ist sihw "Verklärungen".Soche Verklärungen kommen in drei verschiedenen Formen vor:1. als Einzelsprüche verstreut auf Särge, Stelen, Grabwänden etc: (vereinzelt seit MR, häufig dann vom NR bis in die römische Kaiserzeit)2. als Spruchfolgen innerhalb der drei Corpora der Totenliteratur (Pyramidentexte, Sargtexte, Totenbuch)(vom alten Reich bis in die römische Kaiserzeit)3. als Ritualpapyri, sowohl selbständig als auch an Totenbuchpapyri annexiert(vereinzelt seit NR, häufiger dann in der griechisch-römischen Zeit).Angestrebt wird (a) eine mehrbändige Edition dieser Texte in Übersetzung und Kommentar sowie (b) eine Darstellung der in ihnen entfalteten Vorstellungen vom Menschen, von Tod und Jenseits, Fortdauer und Unsterblichkeit, Rechtfertigung, Versorgung, Wiedergeburt usw., wie sie in ihrer historischen Dimension nur aus der Geschichte dieser Gattung, nicht aber aus den alles vermischenden Korpoara der Totenliteratur erschließbar sind.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung