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IP1: Rekonstruktion des ISM und Westwindeinflusses auf die Holozäne Hydrologie, Produktivität und Regimeänderungen im NW Himalaya

Fachliche Zuordnung Geologie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 495241454
 
Klimaextreme, wie schwere, anhaltende Dürre- oder Hitzeperioden, können schwerwiegende ökologische und sozioökonomische Folgen haben. Für den Einflussbereich des Indischen Sommermonsuns (ISM) wurde sowohl eine Zunahme der Häufigkeit als auch der Intensität regionaler Klimaextreme aufgrund des globalen Klimawandels prognostiziert. Paläoklima-Daten lassen erkennen, dass diese auch über Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte hinweg wirksam sein und zu regionalen hydrologischen Veränderungen bis hin zu ökologischen Regimewechseln führen können. Die NW-Himalaya-Region hat besondere Aufmerksamkeit auf sich gezogen, weil dort die jährlichen Niederschläge zunehmen und der winterliche (Westwind-) Niederschlag nicht zeitunabhängig mit AO/NAO und ENSO verbunden ist und diese einen kritischen Einfluß auf das wirtschaftliche Wohlergehen dieser ökologisch fragilen Region haben. Multimodell-Ensemble-Simulationen von Temperatur und Niederschlag mit historischen Treibern für den Zeitraum 2001-2005 sind zwar plausibel, es bestehen aber weiterhin große Unterschiede zwischen den Vorhersagemodellen. Daher sind langfristige (Paläo-)Klimadaten aus dem NW-Himalaya nicht nur auf regionaler Ebene wichtig, sondern auch für das Verständnis anhaltender Klimaextreme über dem indischen Subkontinent.Im Rahmen eines interdisziplinär koordinierten Projektes und mittels eines Multiproxy-Ansatzes auf Basis von Seesedimenten aus klimatisch sensiblen Regionen entwickeln wir ein umfassenderes Verständnis der Dynamik des Indischen Sommermonsuns während des Holozäns. Drei eng miteinander verbundene Projekte beabsichtigen (i) das raum-zeitliche holozäne ISM mit Fokus auf regionale extreme Klimazustände zu rekonstruieren; (ii) einen interdisziplinären Multiproxy-Ansatz zu verwenden, um die Auswirkungen extremer Klimazustände auf das Ökosystem zu identifizieren; (iii) moderne Datenanalyse und dynamische Modellierung zu verwenden, um die den Klimaextremen zugrundeliegenden Triebkräfte und Mechanismen zu identifizieren; sowie (iv) Entflechtung anthropogener und klimatischer Effekte auf das Ökosystem. Ziele von IP1 sind (i) die regionalen Extremereignissen während der meteorologischen Messperiode zu identifizieren, die von bekannten Einflussfaktoren ausgelöst werden und die Quellen und Transportwege des Niederschlags mithilfe des HYSPLIT Modells zu rekonstruieren. Diese stellen mögliche analoge zu Holozänen Extremereignissen dar; (ii) einen gut datierten Holozänen Paläoklimarekord (Paläohydrologie) zu entwickeln basiert auf Multiproxydaten des Einzugsgebietes, moderner Seesedimenten und Kernproben aus dem Manasbal See (NW Himalaya, Indien); (iii) regionale Sauerstoffisotopentransekte zu nutzen, um Niederschlagsquellen während der Extremereignis zu bestimmen; (iv) den Einfluss von Klima- und Hydrologieänderungen sowie den anthropogenen Einfluss auf die lakustrine Produktivität im Manasbal zu bestimmen; (v) die zeitliche Abfolge der klimainduzierten Regimeänderungen im See zu bestimmen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Indien
 
 

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