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Die Dynamik von Innovationssystemen: Perspektiven, Einflussnahmen und Operationalisierung
Antragstellerin
Dr. Ann Hipp
Fachliche Zuordnung
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 496310572
Die Industrienationen stehen vor globalen Herausforderungen - neue Zukunftstechnologien, der Klimawandel und internationale Wertschöpfungsketten verändern bestehende Systemstrukturen und erfordern ein Neuausrichtung der Innovationspolitik. Erst damit können Wettbewerbsvorteile von Unternehmen, das Wachstum von neuen Industrien und gleichwertige Lebensbedingungen in Regionen gestärkt werden. Die Literatur zu Innovationssystemen untersucht die Determinanten der Innovationskraft für das Wachstum eines Systems, worunter ein oder mehrere Volkswirtschaften, Regionen, Sektoren oder technologische Einheiten verstanden werden. Neueste Studien betrachten dabei die Wirkungen der institutionellen Einflussnahmen und neuen Technologien auf die Innovationsfähigkeit der Akteure in einem System. Ausgehend von den verschiedenen Betrachtungsebenen steigt jedoch die Diversität der systemischen Ansätze, was zu einer sinkenden Kohärenz der Forschung und inkonsistenten Handlungsempfehlungen für die Politik und Unternehmen führt. Zudem nutzt die Mehrheit der Studien statische und deskriptive Methoden, die einen Vergleich von mehreren Systemen zu einem bestimmten Zeitpunkt erfassen. Damit können jedoch die Einflussnahmen und Entwicklungen der Systemstrukturen nicht gemessen werden. Methodischen Vorgaben zur Operationalisierung von Innovationssystemen sind derzeit noch stark fragmentiert. Somit fehlen geeignete Ansätze um die Veränderung und Wirkung der Systemstrukturen erschließen und kohärente Handlungsempfehlungen ableiten zu können. Ein Forschungsaustausch zwischen den Perspektiven sowie ein Wissenstransfer über die Einflussnahmen und deren Operationalisierung würde ein besseres Verständnis über die Entwicklung und Unterstützung von Innovationssystemen bereitstellen. Die übergeordneten Forschungsfragen lauten deshalb: Wie entwickeln sich Innovationssysteme über die Zeit und gibt es ähnliche Trends zwischen den verschiedenen Ansätzen? Welche Effekte haben institutionelle Faktoren und neue Technologien auf die Entwicklung von Innovationssystemen und wie können diese gemessen werden? Das vorliegende Netzwerk bündelt eine umfangreiche Expertise zu den verschiedenen Arten von Innovationssystemen als Konzept der Ökonomie und verbindet Ökonomen mit Politologen, Geografen und Ingenieuren. Es besteht aus 18 Mitgliedern von 14 Institutionen, darunter 6 internationale Partner aus Großbritannien, Norwegen, Dänemark, den Niederlanden und der Schweiz. Das Vorhaben gliedert sich in 3 Arbeitstreffen und 2 Konferenzen, die sich über 2 Stufen erstrecken. In Stufe 1 wird ein Forschungsaustausch zwischen den Perspektiven auf Innovationssysteme vorgesehen. Stufe 2 befasst sich anschließend mit dem Wissenstransfer auf die Bereiche der Institutionen und Technologien um die Entwicklung und Effekte der Innovationssysteme abzubilden. Ziel des Netzwerks ist es die gemeinsamen wissenschaftlichen Arbeiten vorzubereiten und Impulse für die Weiterentwicklung der Konzepte und Methoden zu geben.
DFG-Verfahren
Wissenschaftliche Netzwerke
Mitverantwortlich
Dr. Martin Kalthaus