Hochauflösendes LC-MS/MS Gerät

• Fachliche Zuordnung: Medizin
• Förderung: Förderung in 2022
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 496450835

Beantragt wird ein hochauflösendes Massenspektrometer einschließlich vorgeschaltetem HPLC-System und der für Steuerung und Datenauswertung benötigten Software. Mit dem Gerät sollen Arzneistoffe, einschließlich therapeutisch eingesetzter Proteine, identifiziert und quantifiziert werden. Zudem sind Proteomuntersuchungen zur Aufklärung von Pathomechanismen, bzw. zur Suche nach Biomarkern geplant.Die Bestimmung pharmakokinetischer Parameter im Rahmen klinischer Studien, die mit der aktuellen Ausstattung weitgehend auf kleine Moleküle beschränkt ist, soll um therapeutische Proteine, insbesondere Antikörper, erweitert werden. Diese gewinnen seit Jahren an Bedeutung, auch über die Onkologie und die Behandlung von Autoimmunerkrankungen hinaus. Dabei sind auch qualitative Untersuchungen von Interesse. So sind Untersuchungen zum Einfluss des Glykosylierungsmusters der Proteine auf deren Pharmakodynamik und –kinetik geplant. Das Institut für Klinische Pharmakologie führt seit Jahren Bestimmungen von Arznei-und Suchtstoffen in Abwasser zur Bearbeitung umwelttoxikologischer und die Gesundheit der Bevölkerung betreffender Fragestellungen durch. Hier soll das Untersuchungsspektrum um non-target-Analytik, also die Identifizierung zunächst nicht in der Probe vermuteter Substanzen, erweitert werden. Zudem ist die Identifizierung von Umwandlungsprodukten durch neue Abwasserreinigungsverfahren und von Arzneistoffmetaboliten in mit Abwasser gegossenen Nutzpflanzen vorgesehen. Dafür ist die datenunabhängige Messung notwendig (Messmodus DIA, data independent acquisition; fragmentieren und analysieren aller Ionen eines Messbereichs ohne Vorauswahl bestimmter Massen).Von Seiten mehrerer Arbeitsgruppen an Kliniken des Universitätsklinikums Dresden, als auch am Institut für Pharmakologie und Toxikologie, besteht Interesse an einer Nutzung des beantragten Geräts für Proteomuntersuchungen. In verschiedenen Projekten sollen Proben aus Zellkultur- und Tiermodellen, sowie klinische Proben untersucht werden. Ziele sind ein besseres Verständnis zellulärer Entwicklungsprozesse und Kommunikationswege sowie die Suche nach neuen Biomarkern und möglichen therapeutisch nutzbaren Targets. Die Proteomanalytik benötigt die Bestimmung exakter Massen und die Verfügbarkeit des DIA-Modus.

• DFG-Verfahren: Forschungsgroßgeräte
• Großgeräte: Hochauflösendes LC-MS/MS Gerät
• Gerätegruppe: 1700 Massenspektrometer
• Antragstellende Institution: Technische Universität Dresden
• Leiter: Professor Dr. Ali El-Armouche; Professor Dr. Bertold Renner