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Qatna Studien 12: Heike Dohmann – Sarah Lange-Weber – Peter Pfälzner – Susanne Degenhardt, Die Gruft VII von Qaṭna – Befund, Kontexte, Chronologie

Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 496772997
 
Die Reihe Qaṭna Studien hat sich zum Ziel gesetzt, die Endpublikationen der deutsch-syrischen Ausgrabungen in Qaṭna der Fachwelt zur Verfügung zu stellen. Der zwölfte Band beinhaltet die Befunde der Gruft VII, einer unberaubten Kammergrabanlage unter dem Königspalast von Qaṭna. Sie besitzt mit den Knochenüberresten von mindestens 133 menschlichen Individuen und 1067 Kleinfunden ein außerordentlich umfangreiches Inventar. Dem Konzept der Reihe folgend, werden in diesem Band die Befunde und Fundvergesellschaftungen vorgelegt und interpretiert, während die vergleichend-typologische Auswertung der Einzelfunde anderen Bänden vorbehalten ist.Der Band besteht aus einem Textband von 952 Seiten und einem Tafelband, der alle Befunde pro Bereich und pro Fundlage sowohl in einer Planzeichnung als auch in einer Übersichtsfotografie präsentiert. Im Textband wird der Gesamtbefund der Grabkammer in einer kombinierten archäologischen und anthropologischen Auswertung vorgelegt. Die anthropologische Bearbeitung der Knochenfunde stammt von Susanne Degenhardt, die archäologische Vorlage der Befunde und Fundvergesellschaftungen erfolgt durch Heike Dohmann, Sarah Lange-Weber und Giulia Baccelli. Weitere Beiträge stammen von Peter Pfälzner, der die Lage, räumliche Gestaltung und Chronologie der Gruft VII ausführlich darlegt. Andere Autoren steuern zusätzliche naturwissenschaftliche Untersuchungen zu verschiedenen Materialien aus Gruft VII bei. Dies umfasst die Tierknochen, die Pflanzenreste und Holzkohlen, die Textilreste und anderen mikroarchäologischen Analysen, sowie weiterführende Untersuchungen am menschlichen Knochenmaterial, wie die Nachweise von Krankheiten sowie Isotopenuntersuchungen und die Analyse menschlicher DNA. Die von Peter Pfälzner und Sarah Lange-Weber verfasste Synthese beinhaltet die Interpretationen dieses ungewöhnlichen Befundes. Die Autoren arbeiten heraus, welche Arten von sekundären Bestattungspraktiken – insbesondere in Form von Umbettungen – in Gruft VII nachweisbar sind. Hier wird dargestellt, wie diese Umbettungen erfolgten, welcher Art von Behältnissen für den Transfer von Knochen und Grabbeigaben benutzt wurde, und nach welchen Prinzipien die Gebeinekisten jeweils mit einer großen Anzahl von Knochen verschiedener Individuen befüllt wurden. Diesen umgelagerten Sekundärbestattungen werden die stationären Sekundärbestattungen, die aus einem früheren Nutzungsabschnitt der Gruft VII stammen, gegenübergestellt. Der Umgang mit den Grabbeigaben wird für beide Arten von Sekundärbestattungen analysiert. Auf diese Weise werden verschiedene, bisher in dieser Form nicht belegte Funerärpraktiken des alten Syriens sichtbar. Der Band versteht sich deshalb als ein essentieller Beitrag zur Funerärarchäologie des Alten Vorderasien.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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