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Graswurzel Digital-Urbanismus: Stadtraum und Governance-Strukturen in Berlin umgestalten

Antragstellerin Dr. Niloufar Vadiati
Fachliche Zuordnung Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Humangeographie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 496825005
 
Im Gegensatz zum Tech-Corporate-Modell der Smart City gibt es ein aufkommendes Paradigma der urbanen Digitalisierung, das mit erheblicher politischer Vermittlungs- und Agentur Kapazität für Bürgerinnen und Bürger verbunden ist. Dieses als Graswurzel Digital-Urbanismus bezeichnete Paradigma wird von einem Netzwerk von Kollektiven, Initiativen und Projekten in europäischen Städten praktiziert: Es geht ihnen um die Sicherung technologischer Souveränität in der städtischen bzw. räumlichen Entwicklung. Mit ihrer Arbeit verfolgen sie die Entmystifizierung der „Black Box“ des Plattform-Urbanismus und streben nach einer Ausrichtung digitaler Technologien auf die Stärkung urbaner Demokratien. Es gibt nur wenige Studien darüber, wie diese diskursiven Praktiken des digitalen Urbanismus an der „Basis“ in verschiedenen urbanen Kontexten umgesetzt werden, und detaillierte Darstellungen ihrer Auswirkungen auf den städtischen Raum und auf Governance. Dieser Antrag wurde daher verfasst, um Forschungen zu betreiben, die den Graswurzel Digital-Urbanismus diskursiv untersuchen und seine Rolle bei der Umgestaltung der Raumproduktion und der Rekonfiguration von Governance in einer Feldstudie der Stadt Berlin empirisch materialisieren können. Methodisch ist die Natur dieser Forschung qualitativ. Die empirische Untersuchung beginnt mit einer Fallstudie, für die vier für Berlin relevante Graswurzel-Kollektive ausgewählt wurden, deren Fokus Gestaltung von Stadtraum mit digitalen Methoden ist. Die empirischen Daten werden durch partizipative Beobachtung und teilstrukturierte Interviews mit sowohl Mitgliedern der Kollektive als auch mit Stadtverantwortlichen der ´Digitalen Strategie für Berlin´ erhoben. Die Ergebnisse der drei Untersuchungen zu kontextuellen Diskursen, zur Umgestaltung des Stadtraums und zur Rekonfiguration von Governance werden kombiniert, um die Basis des digitalen Urbanismus im Stadtentwicklungsprozess Berlins zu verorten.Der finale wissenschaftliche Beitrag dieses Unterfangens wird eine neuartige stadtgeografische Debatte sein, die zwei Bereiche akademischer Domänen ins Gespräch bringt: Digitalisierung und postkapitalistischer Urbanismus.
DFG-Verfahren WBP Stelle
 
 

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