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EXC 306:  Entzündungen an Grenzflächen

Fachliche Zuordnung Mikrobiologie, Virologie und Immunologie
Förderung Förderung von 2007 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 49701054
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Chronisch entzündliche Barrierekrankheiten (CIBD) stellen wegen ihrer Komplexität, ihren systemischen Effekten auf den Organsimus und der Interaktion zwischen Umwelt und Genen eine große Herausforderung dar. Die erste Förderperiode (FP-1) des Clusters gestaltete das hypothetische Krankheitsmodell den Forschungsprozess linear von einigen wenigen erwarteten Krankheitsgenen bis hin zur Struktur und zur evolutionären und funktionellen Annotation. Die beispiellose Komplexität der ätiologischen Befunde führte in der zweiten Förderperiode (FP-2) zu einem anderen Ansatz. Hier wurde unsere Suchstrategie mit Research Areas weiterentwickelt, um tiefgehende genetische, genomische und funktionelle Schlüsselkomponenten von Entzündungskrankheiten in Interaktion mit den Cluster-Laboren zu untersuchen. Der Cluster “Inflammation at Interfaces“ vereinte die Expertise und (inter-)nationale Kooperationen eines einzigartigen multidisziplinären Teams von >250 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus zehn Disziplinen, um die Erforschung der CIBD voranzutreiben. Eine wichtige Errungenschaft des letzten Jahrzehnts ist ein tiefgreifender Wandel der wissenschaftlichen Kultur und Governance aller am Cluster beteiligten Institutionen/Fakultäten, der zu einer signifikanten Steigerung der wissenschaftlichen Produktivität und Sichtbarkeit beigetragen hat. Unsere lokale Entwicklung ist einzigartig in seiner Interdisziplinarität und der starken Konzentration auf die klinische Übersetzung. Dies umfasst eine kritische Masse im interdisziplinären Patientenzugang über den gesamten Bereich der CIBD, einschließlich der Reorganisation der Versorgung von Entzündungspatienten verschiedener Subspezialitäten in den Exzellenzzentren für Entzündungsmedizin (CCIM). Diese Zentren unterstützen große Kohorten und therapeutische Studien. Die aus der strukturellen Innovation resultierende interdisziplinäre Forschungskultur hat zu einer herausragenden Menge von Ergebnissen geführt. Beispielsweise waren Cluster-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler in mehreren internationalen genetischen Metaund GWAS-Analysen für CIBD involviert oder haben diese Projekte geleitet. Ein weiterer Höhepunkt der Entwicklung dieses Clusters war die Entwicklung eines IL-6 Trans- Signalinhibitors, der derzeit in einer Phase-2-Studie für CIBD getestet wird. Der derzeitige Cluster "Precision Medicine in Chronic Inflammation" (PMI) zielt darauf ab, eine individuelle molekulare Wirksamkeitssignatur für Therapien bei Patienten zu beschreiben, die zukünftig für die individuelle Auswahl entzündungshemmender Therapien eine entscheidende Rolle spielen wird. Der Aufbau einer medizinischen Systembiologie und eine massive Investition in die IT waren wichtige Vorraussetzungen und Errungenschaften der zweiten Förderperiode. Das ultimative Ziel von PMI ist es, entzündliche Barrierekrankheiten im frühen, noch nicht klinischen Stadium nach Erreichen eines Point-of-no-return zu definieren und rationale Interventionen zu entwickeln.

Link zum Abschlussbericht

https://dx.doi.org/10.2314/KXP:1697278027

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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