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Kognitive Kommunikationsstörungen bei Schädel-Hirn-Trauma – Die Interaktion von Sprache, Kognition und Verhalten aus interdisziplinärer Perspektive

Antragstellerin Dr. Julia Büttner-Kunert
Fachliche Zuordnung Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 498560997
 
Kommt es durch ein Schädel-Hirn-Trauma (SHT) zu einer Störung des Zusammenspiels von Sprache und Kognition, dann kann die Fähigkeit, Sprache kontextspezifisch zu verstehen und mit Sprache zu handeln, auf vielfältige Weise beeinträchtigt sein. Diese Beeinträchtigungen werden als „Kognitive Kommunikationsstörungen“ bezeichnet. Die Gründung des wissenschaftlichen Netzwerks „Kognitive Kommunikationsstörungen in der Neurologie: Die Interaktion von Sprache, Kognition und Verhalten aus interdisziplinärer Perspektive“ zielt darauf ab, eine interdisziplinäre Diskussion über Terminologie, Diagnostik und Therapie kognitiver Kommunikationsstörungen anzustoßen. Hierbei soll ein vielversprechender und innovativer, aber bislang kaum bei dieser Personengruppen erforschter methodischer Ansatz verfolgt werden, indem Kognitive Kommunikationsstörungen in linguistischen Theorien verortet werden, die auf die Verschränkung von kognitiven und sprachlichen Leistungsbereichen eingehen. Dazu zählen Erklärungsmodelle aus der experimentellen Pragmatik, die auf Basis früher psycholinguistischer Modellvorstellungen in den letzten 20 Jahren das sprachliche Handeln an der Schnittstelle kognitionswissenschaftlicher und linguistischer Theorien beschrieb.Den personellen Schwerpunkt hat das Netzwerk in klinisch-linguistisch ausgebildeten Wissenschaftlerinnen, die mit Expert*innen aus der Medizin und der Neuropsychologie die Interaktion von Sprache, Kognition und Verhalten erforschen. Damit wird auch die Sichtbarkeit des Kleinen Faches „Klinische Linguistik“ nachhaltig gestärkt und die forschungspolitische Bedeutung des beantragten Netzwerks deutlich. Hierfür sollen Erkenntnisse laufender Forschungsprojekte der einzelnen Standorte, insbesondere zur Verarbeitung von Texten und zur Diskurspragmatik, in die Bearbeitung der zentralen Forschungsfragen des Netzwerks eingebunden werden. Bislang fehlt ein transdisziplinärer Rahmen zur Verortung von Kommunikationsstörungen nach SHT, da die einzelnen Fachrichtungen zu wenig vernetzt sind. Das geplante DFG-Netzwerk würde für die Zusammenarbeit der Fachrichtungen ein hohes Förderpotential bedeuten, indem ein flexibler organisatorischer Rahmen erzeugt wird, der eine strategische interdisziplinäre Vernetzung und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses der eingebundenen Disziplinen gewährleistet. Diese innovative Herangehensweise trägt dazu bei, relevante Fragestellungen zum Handlungspotential von Sprache in einer mehrdimensionalen Sichtweise zu bearbeiten. Das geplante Netzwerk ebnet somit den Weg für neue Perspektiven in trans- und interdisziplinären Projekten zu humanspezifischer Kommunikation und ihrer Beeinträchtigung. In regelmäßigen Arbeitsgruppentreffen der Netzwerkmitglieder sollen über eine Laufzeit von 36 Monaten diese Forschungsfragen beantwortet werden. Renommierte Gastwissenschaftler aus der Linguistik und den Kognitionswissenschaften werden mit Fachreferaten zur Bearbeitung der Agenda des Netzwerks beitragen.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
Mitverantwortlich(e) Dr. Kristina Jonas
 
 

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