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Konfiguration abtauchender Lithosphäre unter den Helleniden aus kombinierter teleseismischer und Lokalbeben-P-Wellen-Tomographie - Implikationen für Subduktionsdynamik, Plattenbewegung und Plattendeformation

Fachliche Zuordnung Physik des Erdkörpers
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 498815078
 
Der südöstliche Rand der adriatischen Platte spielt eine entscheidende Rolle für die tektonische Entwicklung des gesamten Mittelmeerraums. An seinem südlichen Ende wird in der Hellenischen Subduktionszone die weltweit älteste ozeaniche Lithosphäre subduziert. Ein starker Rollback des Hellenischen Slabs beeinflusst vermutlich die Bewegung der gesamten Adriatischen Platte sowie die ausgedehnte Deformation in der Balkanregion. Weiter im Norden geht die Tektonik in kontinentale Subduktion bzw. Kollision über, begleitet vom Zerreißen und Abbrechen der subduzierten Lithosphäre. Die darüberliegende europäische Lithosphäre ist weitreichend deformiert und weist die höchste seismische Gefährdung in Europa auf. Trotz ihrer geophysikalischen Bedeutung ist die Region weit weniger gut erforscht als die Alpen und die Apenninen, weshalb grundlegende Fragen bezüglich Konfiguration und Geometrie der Slabs immer noch hochumstritten sind. Auf der Grundlage seismischer Daten von vorhandenen seismischen Netzwerken, ergänzt durch mobile Breitbandstationen, um eine dichte und gleichmäßige Abdeckung der Region zu erreichen, streben wir mittels einer kombinierten teleseismischen und Lokalbeben-P-Wellentomographie eine hochauflösende Abbildung des Mantels unter der Region an. Zusammen mit kinematischen Rekonstruktionen seit dem Mesozoikum sowie geodynamischen Modellierungen des gesamten Alpen-Mittelmeer-Raums werden diese tomographischen Bilder neue Einsichten in die Subduktionsdynamik und die treibenden Kräfte für die Bewegung und Deformation der adriatischen Platte liefern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Griechenland, Nordmazedonien
 
 

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