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Bestandskatalog „Deutsche Gemälde im Städel Museum 1550–1800, Teil 2: 1725–1800“
Antragsteller
Professor Dr. Jochen Sander
Fachliche Zuordnung
Kunstgeschichte
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 498972318
Das Städel Museum widmet sich seit fast dreißig Jahren intensiv der wissenschaftlichen Bearbeitung seiner Altmeistergemäldebestände. Seit dem ersten, 1993 vom Antragsteller vorgelegten Katalog zur altniederländischen Malerei zeichnet alle Bestandskataloge die systematische Einbeziehung gemäldetechnologischer Untersuchungsmethoden (Mikroskopie, Ultraviolett-Fluoreszenz, Infrarotreflektografie, Röntgen, Dendrochronologie) aus. Nachdem zunächst die gesamte Sammlung niederländischer, deutscher und italienischer Malerei vor 1550 sowie die holländischen und flämischen Gemälde des Barock untersucht wurden, konnte mit der Aufarbeitung der deutschen Gemälde von 1550–1725 jetzt der erste Teil des Bestandskatalogs „Deutsche Gemälde im Städel Museum 1550–1800“ abgeschlossen werden. Unmittelbar anknüpfend soll mit Teil 2 nun die Bearbeitung der deutschen Gemälde nach 1725 begonnen und die letzte noch bestehende Lücke der Bestandserschließung geschlossen werden.Ziel ist es, innerhalb von drei Jahren 137 deutsche Gemälde aus dem Zeitraum 1725–1800 umfassend zu bearbeiten. Zu ihnen gehört Johann Heinrich Wilhelm Tischbeins Goethe in der römischen Campagna als international bedeutendes Spitzenwerk. Stark regional geprägt, umfasst der zu bearbeitende Bestand ansonsten ein großes Konvolut kleinformatiger Kabinettgemälde, die den sogenannten Frankfurter „Goethe-Malern“ und „Hollandisten“ zugerechnet werden, darunter Gemälde von Christian Georg Schütz d. Ä., Justus Juncker, Johann Georg Trautmann und Johann Georg Pforr. Einen weiteren Schwerpunkt bilden neben Porträts von u.a. Anton Graff und Friedrich Georg Weitsch 22 Bildnisse der Frankfurter Patrizierfamilie von Holzhausen. Ferner sind süddeutsche Rokokomalerei sowie klassizistische Gemälde von Angelica Kauffmann und Jakob Philipp Hackert vertreten. Jedes Objekt soll erstmals gemäldetechnologisch untersucht, mit seiner Geschichte umfassend dokumentiert und dem Forschungsstand präsentiert werden. Die anschließende Diskussion bettet die Werke in den aktuellen Forschungsdiskus ein. Dabei geht es zum einen um monografische Fragestellungen zur Verortung der Gemälde im Œuvre des jeweiligen Künstlers. In enger Zusammenarbeit von Kunsthistorikerin und Restaurator (m/w/d) sind Bildgenese, Zuschreibung und Datierung zu klären. Zudem ist eine inhaltliche Interpretation zu leisten, die die Ikonografie ebenso analysiert wie den Entstehungskontext. Letzteres berührt übergreifende Diskurse zur deutschen Malerei des 18. Jahrhunderts. Für den zu bearbeitenden Bestand sind Fragen zur Künstlersozialgeschichte, zur Niederländer-Rezeption, zu Kunsttheorie, Kunst- und Sammlermärkten besonders virulent. An diesen Forschungsfeldern möchte sich das hiermit beantragte Projekt beteiligen und den Bestand der Öffentlichkeit und Fachwelt zugänglich machen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen