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Kulturelle Einheit und Vielfalt des Lesenlernens: Ein vergleichender neurokognitiver Ansatz
Antragsteller
Dr. Michael Skeide
Fachliche Zuordnung
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 499339749
Bisherige Theorien des Lesenlernens sind auf Kulturen ausgerichtet, in denen das lateinische Schriftsystem verwendet wird. Inwiefern sich diese Theorien auf die mehreren hundert anderen weltweit existierenden Schriftsysteme übertragen lassen, ist noch nicht bekannt. Das vorliegende Vorhaben widmet sich dieser Problematik aus der Perspektive der Kognitiven Neurowissenschaft. Ziel ist es, im Lernentwicklungsverlauf Gemeinsamkeiten und Unterschiede der funktionellen Reorganisation des Gehirns von Kindern zu finden, die entweder Hebräisch oder Deutsch lesen lernen. Dabei geht es speziell um die neuronale Enkodierung der unterschiedlichen Leserichtungen (1) und der unterschiedlichen Prinzipien der Buchstabenverknüpfung (2) und um die Implementierung der Fähigkeit, Buchstabenketten mit Bedeutungsinhalten zu verbinden (3). Um diese Fragestellungen zu beantworten, werden wir 6-jährige Kinder in Israel und in Deutschland längsschnittlich begleiten während sie in der Schule lesen lernen. Die Kinder werden dabei unter Anwendung der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) an Experimenten zur visuellen Worterkennung teilnehmen. Außerdem werden ihre Lesefähigkeiten und ihre allgemeinen kognitiven Fähigkeiten in Form von Verhaltenstestungen kontinuierlich überprüft. Die hier vorgelegten Arbeiten werden grundlegende kulturübergreifende Erkenntnisse darüber liefern, wie das Lesenlernen visuelle und sprachliche Hirnfunktionen moduliert.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Israel
ausländ. Mitantragstellerin
Professorin Tzipi Horowitz-Kraus, Ph.D.