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Geschlechtsspezifischer Einfluss des NPS Systems auf die „top-down“-Kontrolle des Furchtverhaltens in Mäusen

Fachliche Zuordnung Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Experimentelle Modelle zum Verständnis von Erkrankungen des Nervensystems
Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 499442527
 
Die Lebenszeitprävalenz für die Entwicklung von Angst- oder Panikstörungen ist bei Frauen zwei- bis dreimal höher als bei Männern. Die Forschung an Menschen und Nagetieren belegt, dass es geschlechtsspezifische Unterschiede in der Emotionsregulation, insbesondere in der Furchtextinktion, gibt. In tierexperimentellen Studien kann in Weibchen häufig eine abgeschwächte Furchtextinktion nach klassischer Furchtkonditionierung beobachtet werden. Neuere Daten implizieren einen geschlechtsabhängigen Einfluss des Neuropeptid S-Systems auf die Furchtextinktion, wobei funktionelle Polymorphismen des Neuropeptid S-Rezeptors (NPSR1) den zeitlichen Verlauf der Extinktion insbesondere in weiblichen Mäusen bestimmen. Obwohl die Amygdala als eine entscheidende Struktur für den Einfluss des NPS Systems identifiziert wurde, ist nichts über die Funktion des NPS-Systems in weiteren wichtigen angstrelevanten Schaltkreisen wie dem medialen präfrontalen Kortex (mPFC) und subkortikalen Zielstrukturen bekannt, die eine Top-Down-Steuerung der Emotionsregulation vermitteln. In diesem Projekt werden wir: 1) die elektrophysiologischen Eigenschaften von NPSR1-exprimierenden Neuronen in der prälimbischen Region (PL) des mPFC und ihre synaptischen Verbindungen zu subkortikalen Regionen (insb. Amygdala) analysieren, 2) ihr Aktivierungsprofil während des Abrufens und der Extinktion des Furchtgedächtnisses mithilfe spezifischer zeitlicher und räumlicher Verteilung der mRNA von immediate early genes beschreiben und 3) ihren Beitrag zur Furchtextinktion kausal durch pfadspezifische chemogenetische Manipulation testen. Wir werden diese oben genannten experimentellen Ansätze vergleichend an männlichen und weiblichen Mäusen einer neuen transgenen NPSR1-Cre-Mauslinie durchführen. Damit wird dieses Projekt wesentlich zum besseren Verständnis geschlechtsspezifischer Unterschiede in der Emotionsregulation beitragen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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