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Von der Sprachphilosophie zum Menschenbild: Die "produktive Hermeneutik" und Tätigkeitstheorie von Georg Misch, Josef König und Michail Bachtin
Antragstellerin
Professorin Dr. Andrea Marlen Esser
Fachliche Zuordnung
Geschichte der Philosophie
Förderung
Förderung von 2007 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 49988164
Ziel des Projektes ist es, die Entstehung und begriffliche Struktur sprachphilosophischer Theorien zu rekonstruieren, die als „produktive Hermeneutik bezeichnet werden können. Diese Theorien, die aus historischen Gründen, dem Nationalsozialismus einerseits, dem Stalinismus andererseits, aus dem Bewusstsein der philosophischen Fachöffentlichkeit weitgehend verschwunden sind, entstanden parallel und unabhängig voneinander in Deutschland und Russland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und sind mit den Namen von Georg Misch, Josef König und Michail Bachtin verbunden. Das konzeptuelle Fundament dieser Theorien bilden nichtanalytische Sprechakt und Sprechhandlungskonzeptionen. Die Sprechhandlung als Quelle jeder Sinnproduktion erweist sich als das Bindeglied zwischen Lebensverständnis und Erkenntnis, sie begründet Theorie und Praxis, sie ist konstitutiv sowohl für die Rede von Menschsein als auch für das Verhältnis von Persönlichkeit und Geschichte. Auf dieser Grundlage ermöglicht die „produktive Hermeneutik nicht nur neue Fragestellungen in Sprachphilosophie, Erkenntnistheorie, Ontologie und Anthropologie, sondern auch eine methodologische Erneuerung der Geisteswissenschaften.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Mathias Gutmann