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Leben nach dem Tod - Zersetzungsprozesse

Fachliche Zuordnung Forstwissenschaften
Ökologie der Landnutzung
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 459717468
 
Der größte Teil der in Wäldern produzierten pflanzlichen und tierischen Biomasse gelangt in den Boden und kehrt als totes organisches Material in den Nährstoffkreislauf zurück, das von Bakterien, Pilzen, Arthropoden und Bodenorganismen abgebaut wird. Die Stoffwechselaktivität, das Populationswachstum und die Artenzusammensetzung dieser Zersetzer werden durch das lokale Mikroklima sowie durch die Menge und die Zusammensetzung der abgestorbenen organischen Substanz gesteuert. Die Struktur des Kronendaches im Wald beeinflusst die Licht-, Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen am Boden sowie die Menge und Qualität der Streu und des Totholzes die produziert werden, und bestimmt somit die Artenvielfalt der Zersetzer, die Zersetzungsraten und den Nährstoffkreislauf. Daher können sich Änderungen in der Waldbewirtschaftung, die das Kronendach verändern, in hohem Maße auf Zersetzer, Zersetzungsprozesse und Nährstoffflüsse auswirken. Die Zusammenhänge zwischen lokalen Waldbewirtschaftungspraktiken und der Vielfalt von Zersetzern, Zersetzungsprozessen und Nährstoffflüssen auf verschiedenen räumlichen Ebenen sind jedoch noch wenig bekannt. Im Rahmen des Projekts SP5 werden die Vielfalt und die Zusammensetzung von Makrodetritivoren-Gemeinschaften sowie die Zersetzungsraten von elf Typen organischen Materials, die sich im CN-Verhältnis unterscheiden, quantifiziert. Zudem werden Tracer-Experimente zur Quantifizierung der Nährstoffflüsse von totem organischem Material zu Pflanzen durchgeführt. Durch die Verknüpfung dieser Daten mit denen anderer Projekte der FOR streben wir ein mechanistisches Verständnis der Auswirkungen einer Erhöhung der strukturellen Komplexität in Wäldern auf das Zersetzungssystem auf der Ebene der einzelnen Parzellen (Alpha-), zwischen den Parzellen (Beta-) und des Waldbestandes (Gamma-Ebene) an.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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