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Geschlecht im Zeitalter der Digitalisierung und des technologischen Wandels – Ungleichheiten im Bildungssystem und auf dem Arbeitsmarkt (GenDiT)

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 500577427
 
Der technologische Wandel und die Digitalisierung (TW&D) stellen moderne Gesellschaften vor tiefgreifende Veränderungen, da sie die Art und Weise, wie wir Lernen und Arbeiten in beispielloser Geschwindigkeit revolutionieren. Diese Veränderungen haben das Potenzial langanhaltende Geschlechterungleichheiten zu verringern: Zu Beginn der Schulzeit erzielen Schülerinnen regelmäßig die besseren Ergebnisse bei der Messung von ICT (Informations- und Kommunikationstechnologien)-Kompetenzen. Steigende ICT-Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt sowie die, durch Roboter beschleunigten, strukturellen Veränderungen sollten vor allem Frauen auf dem Arbeitsmarkt zugutekommen. Doch die über Jahrzehnte beobachtete Verringerung der Geschlechterungleichheit ist ins Stocken geraten. Im Hinblick auf die weiter zunehmende Digitalisierung erscheint die Frage, wie sich TW&D auf die Bildungs- und Arbeitsmarktoutcomes von Frauen und Männer auswirken daher besonders wichtig. Doch noch ist darüber wenig bekannt.Die beantragte Nachwuchsforschergruppe „Geschlecht im Zeitalter der Digitalisierung und des technologischen Wandels (GenDiT)“ soll diese Forschungslücke schließen. Aufbauend auf der Relational Inequality Theory, analysiert GenDiT umfassend, wie lokale Ungleichheiten und Sozialstrukturen die Auswirkungen von TW&D auf Geschlechterdifferenzen im Bildungssystem, bei Studienfachentscheidungen, Arbeitsmarktpartizipation und bei der Entlohnung beeinflussen. Dabei werden potenzielle Ungleichheiten an verschiedenen Stellen des Lebensverlaufs berücksichtigt, die aufeinander aufbauend zum Gesamtverständnis der Konsequenzen von TW&D beitragen. Organisiert in drei zusammenhängenden Säulen, soll analysiert werden, wie TW&D im Zusammenspiel mit vorhandenen Sozialstrukturen mehrere Arten von Geschlechterungleichheit beeinflusst: (1) die unterschiedliche Entwicklung von ICT-Fähigkeiten von Schüler*Innen im Laufe ihrer Bildungskarriere und die Studienfächerwahl mit unterschiedlichen ICT Inhalten; (2) unterschiedliche Arbeitnehmer-Evaluationen von ICT-bezogenen Stellen auf dem Arbeitsmarkt und arbeitgeberseitige Evaluation von Bewerber*Innen für Stellen mit ICT-Bedarf; (3) unterschiedliche positionelle Machtverhältnisse am Arbeitsplatz und im Haushalt. Das Projekt fokussiert sich auf Deutschland, da aufgrund der Struktur des Bildungssystems und des Arbeitsmarktes besonders starke Auswirkungen von TW&D auf soziale Ungleichheit angenommen werden können.Kern des Projektes sind längsschnittliche Analysen auf Basis von Survey Panel- und administrativen Daten (NEPS, IEB). Diese werden ergänzt durch experimentelle Datenerhebungen um kausal arbeitnehmerseitige Stellenevaluationen und arbeitgeberseitige Evaluation von Bewerber*Innen für Stellen mit ICT-Bedarf zu messen. Mithilfe von computergestützter Textanalyse von archivierten Stellenanzeigen wird es zum ersten Mal möglich sein, TW&D auf Berufsebene über einen langen Zeitraum in Deutschland zu messen.
DFG-Verfahren Emmy Noether-Nachwuchsgruppen
Internationaler Bezug Frankreich, Israel, USA
 
 

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