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Lernen mit Musiksignalen: Technologie trifft Ausbildung

Fachliche Zuordnung Bild- und Sprachverarbeitung, Computergraphik und Visualisierung, Human Computer Interaction, Ubiquitous und Wearable Computing
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 500643750
 
Die erheblichen Fortschritte in der Art, wie wir Musik verbreiten, speichern und nutzen, haben ein großes Interesse an der Entwicklung von Techniken und Werkzeugen zum Organisieren, Analysieren, Abrufen, Suchen und Präsentieren musikbezogener Daten hervorgerufen. Infolgedessen hat sich das Gebiet des Music Information Retrieval (MIR) in den letzten 20 Jahren zu einem eigenständigen Forschungsgebiet mit Bezug zu ganz unterschiedlichen Disziplinen wie der Signalverarbeitung, dem Maschinellen Lernen, des Information Retrieval, den Musikwissenschaften und den Digital Humanities entwickelt. Dieses Projekt hat zum Ziel, neue Wege in der Technologieentwicklung und Ausbildung in diesen Disziplinen zu beschreiten, wobei die Musik als herausfordernde und instruktive Domäne multimedialer Daten dient. Die Einzigartigkeit des Projekts besteht darin, dass wir uns dem Konzept des Lernens aus verschiedenen Blickwinkeln annähern. Erstens werden wir neuartige Techniken des maschinellen Lernens, basierend auf Deep Learning (DL), erforschen, um komplexe Merkmale und verborgene Beziehungen direkt aus den Musiksignalen zu extrahieren. Zweitens besteht unser Ziel darin, aus den Erfahrungen traditioneller Ingenieursansätze zu lernen, um zum einen bestehende DL-basierte Systeme besser zu verstehen und zum anderen durch Integration von Vorwissen interpretierbarer Systeme zu entwickeln. Als neuartige Strategie mit großem Potenzial wollen wir insbesondere klassische modellbasierte MIR-Ansätze in differenzierbare Multilayer-Netzwerke überführen. Diese sollen dann mit DL-basierten Techniken zu erklärbaren Hybridmodellen, die weniger anfällig für Ungleichgewichte in den Daten (data bias) und Störfaktoren (confounding factors) sind, fusioniert werden. Drittens werden wir in Zusammenarbeit mit Domänenexperten spezialisierte Musikkorpora betrachten, um ein tieferes Verständnis sowohl der Musikdaten als auch des Verhaltens unserer Modelle zu erlangen und gleichzeitig das Potenzial von computerbasierten Methoden für die musikwissenschaftliche Forschung zu untersuchen. Viertens soll uns die Musik als motivierendes Medium dienen, um das Lernen in technischen Disziplinen wie der Signalverarbeitung oder dem maschinellen Lernen interaktiv zu gestalten. Durch unseren ganzheitlichen Ansatz des Lernens wollen wir nicht nur erhebliche Fortschritte bei der Entwicklung erklärbarer Hybridmodelle erzielen, sondern auch die Anwendung und Vermittlung neuer Technologien in interdisziplinärer Forschung und Lehre von Grund auf umgestalten.
DFG-Verfahren Reinhart Koselleck-Projekte
 
 

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