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Ressourcenorientierte Diagnostik bei Jugendlichen mit ADHS. RCT zum Einfluss der Testinstruktion auf Kreativitätstestleistungen (ReA-RCT)

Antragsteller Professor Dr. Friedrich Linderkamp, seit 12/2023
Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 501492484
 
Forschung über Ressourcen und positive Merkmale bzw. Kompetenzbereiche bei Jugendlichen mit Verhaltensstörungen ist bisher rar. Dies ist auch bei Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) im Jugendalter der Fall, wo im Kontext klinischer und bildungswissenschaftlicher Forschung der Fokus überwiegend auf die Untersuchung langfristiger Risikofaktoren gelegt wird, z. B. geringen schulischen Leistungen oder komorbiden Störungen (Becker & Fogleman, 2020). In geringem Umfang liegen zwischenzeitlich Studien über kreative Leistungen Jugendlicher mit ADHS vor. Dabei wird Kreativität kulturübergreifend als bedeutsame Schlüsselkompetenz betrachtet, z. B. in beruflichen und schulischen Kontexten. In der (inter-)nationalen Forschungsliteratur finden sich Hinweise darauf, dass Jugendliche mit ADHS über ausgeprägte kreative Fähigkeiten verfügen, die Befunde sind jedoch inkonsistent (Cramond, 1994; Lüdeke, Linderkamp & Cevani, 2019; Paek, Abdulla & Cramond, 2016). Mit dem beantragten Projektvorhaben soll eine RCT-Studie im Mixed-Method-Design durchgeführt werden, welche unter Berücksichtigung aktueller gesellschaftlicher und kultureller Entwicklungen einen Beitrag zur Theorienentwicklung im Bereich der ressourcenorientierten Diagnostik bei Jugendlichen mit ADHS im Alter von 14-16 Jahren leistet. Kontextbedingungen kreativer Leistungssituationen (z. B. Testinstruktionen) werden experimentell variiert um zu beurteilen, inwiefern die Testperformanz der Jugendlichen durch Merkmale der Untersuchungssituation konfundiert ist. Darüber hinaus ist ein weiteres Ziel die Beurteilung des Stellenwerts der Kreativität im Kontext der gesamten biologischen, sozialen, emotionalen und kognitiven Ressourcen der Jugendlichen vor dem Hintergrund aktueller soziokultureller Entwicklungen. Es werden validierte Tests sowie ergänzend halbstandardisierte, qualitative Interviews eingesetzt. Das ReA-RCT-Projekt trägt dazu bei, aus der Perspektive einer positiven Psychologie den Stellenwert der Kreativität als mögliches inhärentes Merkmal der ADHS vor dem Hintergrund kultureller Vorstellungen und Werte, Ressourcen und sozialer Entwicklungen zu klären.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller Dr. Sören Lüdeke, bis 11/2023
 
 

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