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Inflationserwartungen: Experimente auf Unternehmensebene
Antragstellerin
Professorin Ester Faia, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Wirtschaftstheorie
Wirtschaftstheorie
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 501537268
Inflationserwartungen von Firmen sind ein wichtiger Bestandteil um die zukünftige Entwicklung der Inflation zu verstehen. Dies ist gerade nach der Pandemie von großer Bedeutung, da nach großen makroökonomischen Schocks die Gefahr einer Inflationsspirale besteht. Firmen setzen ihre Preise, befinden sich im Wettberwerb mit anderen Marktteilnehmern und beziehen Zwischengüter, die maßgeblichen Einfluss auf die Produktionskosten haben. In all diesen Entscheidungen spielen die Inflationserwartungen von Firmen eine große Rolle. Unser Ziel ist es die kausalen Zusammenhänge dieser Inflationserwartungen im Rahmen eines Umfrageexperiments näher zu beleuchten. Im Besonderen, wollen wir drei mögliche Wirkungskanäle testen: Dies umfasst zuerst die Arbeitskosten, welche durch die Verknappung der Arbeitsnachfrage nach der Corona Krise womöglich gestiegen sind, sowie die dadurch steigende Macht der Gewerkschaften. Eine gegenläufige Entwicklung könnte jedoch auch durch Automatisierungsprozesse hervorgerufen werden, die es Firmen leichter machen Arbeitskosten einzusparen und somit einen negativen Einfluss auf die Inflation haben. Zweitens spielt die Wettbewerbsumgebung einer Firma eine große Rolle. Preise lassen sich vor allem dann senken, wenn der Wettbewerbsdruck niedrig ist. Andererseits führen strategische Interaktionen dazu, dass Firmen ihre Inflationserwartungen unter Einbeziehung der erwarteten Preisstrategie der Mitbewerber bilden. Drittens spielt die Konsumentennachfrage eine wichtige Rolle, da Firmen in der Preisfindung die Nachfrageelastizitäten als gegeben annehmen. Meistens schrecken Firmen vor Preiserhöhungen zurück, wenn sie den Widerstand der Verbraucher fürchten. Das Umfrageexperiment wird aus vier Teilen bestehen. Im ersten Teil werden wir erfragen welcher dieser drei Wirkungskanaäle einen größeren Einfluss auf die Bildung der Inflationserwartungen hat. Die übrigen drei Teile werden dann den Fokus auf jeden der drei möglichen Erklärungen legen. Dabei wird jeder Teil ähnlich stukturiert sein: Zunächst werden die bereits bestehenden Eindrücke über, für die Erwartungsbildung, relevante Größen erfragt. Dann werden Firmen zufällig mit unterschiedlichen Informationen konfrontiert (z.B. Anfrage durch die Gewerkschaft, Erwartungen von Mitbewerbern oder auch Konsumenten). Im Nachgang werden dann die angepassten, neuen Erwartungen erfragt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
USA
Kooperationspartner
Professor Dr. Francesco D' Acunto; Professor Michael Weber, Ph.D.