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Neue Evidenz für monetäre Bildungsrenditen und ihre Ursachen entlang unterschiedlicher Bildungsverläufe

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 501540940
 
Die Frage ob und warum Bildung die individuelle Produktivität im Arbeitsmarkt erhöhen kann bleibt eine essentielle Frage ökonomischer Forschung. Die grundlegenden Prinzipien, die individuelle Bildungsentscheidungen zu einem wichtigen Forschungsfeld für Ökonomen machen (der Verzicht auf gegenwärtiges Einkommen im Austausch gegen ein höheres zukünftiges Einkommen), werden aufgrund des technischen Fortschritts und demografischen Wandels in Zukunft sogar noch an Bedeutung gewinnen. Bildungsforschung kann Menschen und der Gesellschaft helfen, bessere Entscheidungen zu treffen. Das gilt insbesondere für Forschung, die über die Frage hinausgeht, ob Bildung das Einkommen erhöht. Sind es Schulformen, die zum Bildungserfolg beitragen oder sind die reinen Bildungsjahre viel wichtiger? Inwieweit ergänzt sich schulische (gymnasiale) Bildung mit universitärer? Erhöht Bildung tatsächlich die marginale Produktivität der Menschen oder ist es vielmehr das Signal des Abschlusses, hinter dem sich die Menschen verstecken können? In diesem Forschungsprojekt beabsichtige ich, diese Fragen nach monetären Bildungsrenditen für unterschiedliche Bildungsverläufe empirisch zu beantworten. Das beinhaltet Bildungsentscheidungen nahe den Pflichtschuljahren und Entscheidungen über die weiterführende Schulform zu analysieren. Universitätsbildung als weitere wichtige Entscheidung wird ebenfalls untersucht wie auch der Übergang in den Arbeitsmarkt nach Verlassen des Bildungssystems. Neben Schulpflichtsreformen plane ich, einen eigens erstellten Datensatz über über schulformspezifische Schulöffnungen zu als Quelle exogener Variation für die unterschiedlichen Bildungsentscheidungen zu verwenden. Mit dieser Variation kann ich die oben aufgeworfenen Fragen beantworten. Konkret möchte ich die Heterogenität in monetären Bildungsrenditen auf das Lebenseinkommen für unterschiedliche Pflichtschuljahranhebungen untersuchen. Des Weiteren möchte ich schulformspezifische Bildungsrenditen schätzen. Mittels einer kausalen Mediationsanalyse plane ich anschließend, die gymnasiale Bildungsrendite in eine universitätsspezifische Komponente zu zerlegen. Zuletzt möchte ich mir Änderungen von marginalen Bildungsrenditen im Karriereverlauf anschauen, da dies Aufschluss darüber geben kann, inwieweit das Signaling Model im Vergleich zum Humankapital Model die beobachteten Renditen verursacht. Wäre Bildung nur ein Signal für individuelle Produktivität, dann wären marginale Bildungsrenditen unkorreliert mit aus Arbeitgebersicht unbeobachteten Variablen, die die individuelle Produktivität beeinflussen. Unproduktivere Menschen könnten sich hinter der durchschnittlichen Produktivität anderer Menschen mit demselben Abschluss verstecken. Falls Arbeitgeber über solche Produktivitätsunterschiede ihrer Angestellten lernen, sollten sich auch die marginalen Bildungsrenditen im Karriereverlauf verändern. Die Geschwindigkeit dieses Anpassungsprozesses ist dabei entscheidend für die Entstehung der Bildungsrenditen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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