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Screen History – Rekonstruktion der Medienverbindung von Projektionskunst und Kinematographie (1880-1930)

Antragstellerin Dr. Sabine Lenk, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 501876482
 
In Deutschland wie auch international werden audiovisuelle Medien herkömmlich in separat betriebenen Teildisziplinen – Filmwissenschaft, Fernsehwissenschaft, Neue Medien, Lantern Studies – untersucht. Jede erforscht weitgehend ihr eigenes Gebiet, obwohl alle mit mobilen und/oder stationären Screens arbeiten. Der Screen als soziohistorische Schnittstelle würde einen transdisziplinären Forschungsaustausch und gemeinsam entwickelte Projekte mit Vertretern anderer Disziplinen ermöglichen. Screen History zu betreiben kann helfen, den mono-medialen Ansatz zu überwinden; zudem ist eine medienhistorische Fundierung zur Erklärung neuer Medienwelten unverzichtbar. Der Fokus des Projekts liegt auf Projektionskunst und Kinematographie im Zeitraum von 1880 bis 1930. In dieser Periode weisen beide Medien eine oft übersehene intensive Verbindung auf, wobei ihre Konvergenz ab 1906/07 progressiv in Divergenz übergeht. Das Forschungsvorhaben untersucht in zwei Arbeitspaketen die diskursiven Konstruktion des Verhältnisses, zum einen aus der Sicht der Zeitzeugen, zum anderen aus Sicht der Medienhistoriker. Ergänzend wird durch eine empirische Mikrostudie zur lokalen historischen Medienpraxis beider Screen-Medien die diachronen und synchronen Entwicklungen zwischen 1880 bis 1930 an einem konkreten Beispiel demonstriert. Durch die aus dem Projekt resultierenden Erkenntnisse über die historischen Ursachen des mono-medialen Ansatzes ist eine zunehmende Sensibilisierung auf beiden Forschungsfeldern zu erwarten. Diese soll dazu führen, beide Medien als einen Forschungsgegenstand zu begreifen, Primärquellen jeweils mit Blick auf beide Screen-Medien auszuwerten und methodische Herangehensweisen auf beide anzuwenden. Es gilt, die künstliche Trennung in der Erforschung von Kinematographie und Projektionslaterne ins Bewusstsein zu bringen, um in einem weiteren Schritt zu einer synchronen Bearbeitung beider historischer Massenmedien zu gelangen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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