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Zusammenspiel zwischen perikoronarem Fettgewebe, CT-basierten koronaren Hochrisiko-Plaque-Phänotypen, systemischer Entzündung und schweren kardialen Ereignissen bei Patienten mit stabilen Brustschmerzen
Antragsteller
Dr. Marcel Langenbach
Fachliche Zuordnung
Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Strahlenbiologie
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 502109212
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in den Industrieländern, überwiegend durch die koronare Herzkrankheit (KHK). Die neuesten Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie empfehlen die koronare CT-Angiografie (cCTA) als primäre diagnostische Methode bei Patienten mit KHK-Verdacht und niedriger bis mittlerer klinischer Wahrscheinlichkeit. Die routinemäßige cCTA umfasst eine qualitative Bewertung des Schweregrads der Koronarstenose sowie die Visualisierung der Plaque-Zusammensetzung und des Plaque-Phänotyps, einschließlich der Hochrisiko-Plaque-Merkmale wie Napkin-Ring-Zeichen, Low Attenuation Kern, positives Remodeling und Spotty Kalzifikationen. Diese haben einen unabhängigen und inkrementellen Wert für die Vorhersage eines relevanten kardialen Ereignisses (MACE). Pathophysiologisch wird Inflammation als wichtiger Einflussfaktor auf die koronare Atherosklerose vermutet. Inflammatorische Biomarker korrelieren mit der koronaren Plaquelast und möglicherweise mit einem erhöhten Risiko einer atherosklerotischen Plaqueruptur und dem akuten Koronarsyndrom. Während die cCTA eine koronararterielle Inflammation nicht direkt nachweisen kann, könnten die in der CT visualisierbaren Veränderungen des perikoronaren Fettgewebes (PCAT) ein Surrogat für lokale entzündliche Gefäßveränderungen darstellen, wie die dortige Aufnahme von 18F-Natriumfluorid bei Patienten mit Hochrisikoplaques nahelegt. Der potenzielle Zusammenhang der cCTA-basierten PCAT-Dichte, MACE und systemischer inflammatiorischer Biomarker ist neu und wurde bisher noch nicht untersucht. Die PROMISE-Kohorte bietet die einmalige Gelegenheit, PCAT in einer großen prospektiven Kohorte von Patienten mit stabilen Brustschmerzen und eingehender Charakterisierung koronarer Plaques, entzündlicher Biomarker und unabhängig erhobenes Auftreten von MACE zu untersuchen. Ziele der Studie sind (1) die Assoziation der PCAT-Dichte mit qualitativen und quantitativen CT-Parametern der KHK, (2) die Bewertung des prognostischen Werts für MACE über traditionelle kardiovaskuläre Risikofaktoren und CT-basierten KHK-Diagnostik hinaus und (3) Korrelation der PCAT-Dichte mit systemischen inflammatorischen Biomarkern und klinischen Risikofaktoren zur Bewertung des pathophysiologischen Hintergrundes. (4) Unter Nutzung der Erfahrung des Gastinstituts im Bereich des maschinellen Lernens eine cCTA-basierte Radiomics-Analyse des PCAT, um neue KHK-Phänotypen zu identifizieren, die mit koronaren Plaques, entzündlichen Biomarkern und MACE zusammenhängen. Positive Ergebnisse liefern neue Einblicke in die Pathophysiologie der koronaren Atherosklerose, insbesondere die Beziehung zwischen der PCAT-Dichte als Marker vaskulärer Inflammation, dem Koronarplaque-Phänotyp und MACE. Die Ergebnisse können eine Grundlage für künftige prospektive randomisierte Studien bilden, in denen die PCAT-Dichte als Surrogat für Entzündungen zur Beurteilung der Wirksamkeit anti-inflammatorischer Medikamente dienen kann.
DFG-Verfahren
WBP Stipendium
Internationaler Bezug
USA
Gastgeber
Dr. Borek Foldyna