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Untersuchungen zum D-Laktatmetabolismus bei gesunden und durchfallkranken neugeborenen Kälbern

Fachliche Zuordnung Tiermedizin
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 502371265
 
Neugeborenendurchfall stellt weltweit nicht nur die häufigste, sondern auch die verlustreichste Erkrankung junger Kälber dar. Obwohl die durchzuführenden Therapie- und Prophylaxemaßnahmen seit langem bekannt sind, hat sich diesbezüglich in den letzten Jahren wenig geändert. Klinisch relevante Folgeerscheinungen ergeben sich bei erkrankten Kälbern massgeblich durch die eintretenden Flüssigkeitsverluste mit konsekutiver Dehydratation als auch durch die Entstehung einer metabolischen Azidose und damit einhergehenden Störungen des Elektrolythaushalts. Das klinische Bild von azidotischen Kälbern mit Neugeborenendurchfall ist typischerweise durch Schwäche, Depression, Einschränkungen des Stehvermögens, sowie neurologische Ausfallserscheinungen (u.a. Ausfall des Lidreflexes) gekennzeichnet, welche traditionell auf die metabolische Azidose zurückgeführt wurden. Diesbezüglich hat sich das pathophysiologische Verständnis insofern geändert, als dass gezeigt werden konnte, dass erhöhte D-Laktatkonzentrationen im Blut der Kälber nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur Entstehung von metabolischen Azidosen leisten, sondern auch für eine Vielzahl der assoziierten klinischen Erscheinungen verantwortlich sind.Die beim durchfallkranken Kalb auftretende D-Laktatämie ist im Wesentlichen das Ergebnis bakterieller Fermentationsprozesse im Verdauungstrakt. Aufgrund der bakteriellen Herkunft des D-Laktats und Fehlen spezifischer Stoffwechselwege ist traditionell davon ausgegangen worden, dass Säugetiere D-Laktat nur sehr langsam und in gewissem Umfang metabolisieren können. Bisherige Untersuchungen zeigen jedoch, dass Säugetiere durchaus in der Lage sind beträchtliche Mengen an D-Laktat zu verstoffwechseln. Die Mechanismen, die bei durchfallkranken Kälbern mit metabolischer Azidose und/oder Dehydratation zur Anhäufung von D-Laktat im Blut führen sind deshalb nicht verstanden. Das Ziel der geplanten Untersuchungen ist es, wertvolle Erkenntnisse über die Metabolisierung und Ausscheidung von D-Laktat bei Kälbern in azidotischer Stoffwechsellage zu erhalten. Ferner soll überprüft werden inwieweit die D-Laktatausscheidung bei durchfallkranken Kälbern durch die Verabreichung einer D-laktathaltigen Infusionslösung (Ringer-Laktat) beeinflusst wird. Dies hat wesentliche Bedeutung für die Optimierung der Infusionstherapie bei Kälbern mit Neugeborenendurchfall und somit auch für Empfehlungen zur Behandlung von Kälbern mit Neugeborenendurchfall in der tierärztlichen Nutztierpraxis.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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