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Die Mesenchymale Stromazell (MSC) Therapie kombiniert mit der offenen pränatalen Deckung der Myelomeningozele (MMC) führt im Schafmodell zu einem Erhalt von Nervenzellen im Rückenmark und verbessert die motorische Funktion.

Fachliche Zuordnung Gynäkologie und Geburtshilfe
Förderung Förderung von 2022 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 502665298
 
Die Myelomeningozele (MMC) ist die schwerste Form der Spina bifida (sogenannter „offener Rücken“). Es handelt sich um die häufigste angeborene Anomalien des Zentralen Nervensystems. Die Prävalenz beträgt etwa 1 : 2.000 Schwangerschaften in Europa. Die Hemmungsmissbildung des Wirbelkanals (zu 90% lumbosakral) („first hit“) resultier aus einer inkompletten Fusion der dorsalen Wirbelbögen in der Frühschwangerschaft. Die MMC kann frühzeitig in der Schwangerschaft sonographisch diagnostiziert werden und in Deutschland entscheiden sich 65-90% der Schwangeren für eine vorzeitige Schwangerschaftsbeendigung.Betroffenen Kinder leiden typischerweise ab dem oberen Niveau der Rückenläsion an sensomotorischen Ausfällen der Beine und haben schwere neuropathische Blasen- und Darmstörungen. 80-90% der Kinder benötigen wegen eines Hydrozephalus einen ventrikuloperitonealen Shunt. In Tiermodellen gibt es zunehmend Hinweise, dass die lokale Gabe von Stammzellen, insbesondere Mesenchymaler Stromazellen (MSC), in Kombination mit einer pränatalen Deckung der MMC, die neurologische Funktion erhält. Als allogene Stammzellquelle (Nabelschnurgewebe) wird in dieser Studie ein patentiertes Medizinprodukt (Desacell®) verwendet. Bei 11 Schafsfeten wird am 75. Gestationstag eine MMC chirurgisch kreiert. Am 100. Gestationstag wird die MMC offen, mehrschichtig und in einer 1:2 Randomisierung +/- lokaler MSC Applikation (Desacell®) wasserdicht verschlossen. Und am 145. Gestationstag werden die Lämmer per Sectio geboren. Die Ziele der Studie sind:1. Die lokale Applikation von MSC (Descaell®) als Gel-Suspension in Kombination mit der pränatalen MMC Korrektur ist technisch sicher durchführbar und verbessert die Motorik der Lämmer (evaluiert mittels „Sheep Locomotor Rating Scale“) nach der Geburt im Vergleich zur alleinigen pränatalen Korrektur des Defektes.2. Der MSC Einsatz (Descaell®) als Gel-Suspension in Kombination mit der pränatalen MMC Korrektur führt histologisch zu einer Zunahme der grauen Substanz im Rückenmark der betroffenen Wirbelsäulen-Level und Dichteerhöhung der Motoneurone im Vergleich zur alleinigen in utero Korrektur des Defektes. 3. Die Dichte der Motoneurone in der grauen Rückenmarksubstanz korreliert mit dem motorischen outcome der Lämmer nach MMC und MSC Therapie (Descaell®).
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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