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Können Lehrer internalisierendes Problemverhalten von Schülern identifizieren? Präzision, Moderatoren und Veränderbarkeit.
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Dr. Janin Brandenburg; Professor Dr. Marcus Hasselhorn, seit 4/2023; Professorin Dr. Christina Schwenck, seit 8/2022
Fachliche Zuordnung
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 502793326
Im Gegensatz zu Kindern mit externalisierendem Problemverhalten (z. B. Aggressivität), zeigen Kinder mit internalisierendem Problemverhalten (IPB) Verhaltensweisen, die nach außen hin nicht als störend empfunden werden (z. B. Rückzug, Gefühle von Trauer oder Angst). Internalisierendes Problemverhalten bleibt daher häufig unentdeckt und betroffene Kinder erhalten nicht die passende Versorgung. Manche IPBs treten nur im Klassenzimmer auf, da die Kinder in dieser Umgebung verschiedenen sozialen Interaktionen und Leistungsdruck ausgesetzt sind. Daher können Lehrkräfte im schulischen Umfeld eine wichtige Rolle in der Identifikation von IPBs einnehmen. Die inkrementelle Validität von Beurteilungen durch Lehrkräfte wurde jedoch bisher kaum untersucht und unter den wenigen existierenden Studien besitzt kaum eine ein valides externes Kriterium. Nach dem Gateway Provider Modell gibt es viele moderierende Einflüsse, die die richtige Identifikation von IPB beeinflussen. Diese moderierenden Einflüsse betreffen einerseits individuelle Faktoren auf Seiten des Schülers oder der Lehrkraft (z. B. Berufserfahrung, Geschlecht, Schweregrad des Problemverhaltens der Kinder oder sozio-ökonomischer Status) und andererseits schulische Kontextfaktoren (z. B. Schulkultur zum Thema mentale Gesundheit, alltägliches Arbeitsumfeld und Problemverhalten der Klasse). Bislang wurden diese Einflüsse nur unabhängig voneinander untersucht. Eine umfassende Berücksichtigung von Variablen, die eine korrekte Identifikation von IPB beeinflussen, kann dazu beitragen, erfolgreiche psychoedukative Interventionsprogramme für Lehrkräfte zu entwickeln. Daher ist das Ziel dieser Studie die inkrementelle Validität von Lehrerurteilen bezüglich der IPB von Schülern zu untersuchen und dabei mögliche moderierende Einflüsse zu identifizieren. Basierend auf dem Vorwissen bezüglich IPB der Lehrkräfte und den identifizierten Moderatoren soll darüber hinaus ein Konzept für ein Interventionsprogramm für Lehrkräfte erarbeitet und in einer Pilotstudie getestet werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Niederlande
Kooperationspartnerin
Dr. Marjolein Zee
Ehemalige Antragstellerinnen
Dr. Daniela Hartmann, bis 8/2022; Dr. Linda Visser, bis 3/2023