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Emanzipatorische Technikforschung: Verhältnisse zwischen technischem und gesellschaftlichem Wandel

Antragsteller Dr. Yannick Kalff
Fachliche Zuordnung Soziologische Theorie
Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 503022729
 
Das Ziel des Netzwerks ist es, das Verhältnis von Technik und Emanzipation zu untersuchen und bestehende Forschungen zu systematisieren, die sich als emanzipatorische Technikforschung zusammenfassen lassen. Mit Emanzipation bezeichnen wir den Versuch, gesellschaftliche Krisen dadurch zu lösen, dass man sich mit ihren Ursachen und den gesellschaftlichen Bedingungen auseinandersetzt, um sie ursächlich zu überwinden. Zunehmend analysieren die Sozialwissenschaften Krisen in emanzipatorischer Weise: Sie problematisieren Defizite, Fehlentwicklungen und bieten Lösungen an, um gesellschaftliche Herausforderungen langfristig zu überwinden. Die Frage nach dem wünschenswerten gesellschaftlichen Wandel rückt in den Mittelpunkt der wissenschaftlichen Aufmerksamkeit, die Gesellschaftsentwürfe mit entsprechenden Transformationspfaden zur Bewältigung von Krisen vorlegt – und alternative Entwicklungen anstrebt.Technik und ihre Entwicklung ist in diesen Diagnosen entweder ein Element der Krisenkonstellation, also ein Teil des Problems, oder ein Element der Transformation, das zur Überwindung gesellschaftlicher Krisen beiträgt. Trotz des wachsenden Interesses sind jedoch empirische oder theoretische Analysen zum Verhältnis von Technik und Emanzipation rar. Ein konzeptionelles Verständnis ist aus den bestehenden Ansätzen noch nicht gewonnen worden. An dieser Stelle setzt das Netzwerk an.Das Netzwerk entwickelt einen integrativen Ansatz, der ein analytisches Set von Konzepten und Methoden zu einem Forschungsprogramm der emanzipatorischen Technikforschung verbindet. Mit einem solchen Instrumentarium könnten aktuelle emanzipatorische Krisenbewältigungen, die sich auf Technik beziehen und mit Technik vollziehen, adäquat erfasst und wissenschaftlich begleitet werden.Der wissenschaftlich noch wenig systematisierte Begriff der Emanzipation ist hervorragend dafür geeignet, um verschiedene Krisendiagnosen und Bearbeitungsvorschläge auf ihren normativen Gehalt hin zu untersuchen und die Rolle von Technik mit einzubeziehen. Damit leistet das Netzwerk einen Beitrag zur Erforschung des gesellschaftlichen und technologischen Wandels, der zunehmend von Akteuren vorangetrieben wird, die einen expliziten Anspruch auf Mitgestaltung haben.Durch dieses Forschungsinteresse geleitet, bearbeitet das Netzwerk drei miteinander verbundene Forschungsfragen: 1) Auf welche konzeptuellen Grundlagen kann eine emanzipatorische Technikforschung zurückgreifen? 2) Welche methodologischen Grundlagen und empirisch-methodische Ansätze eignen sich für eine emanzipatorische Technikforschung? 3) Was trägt eine emanzipatorische Technikforschung in drei zentralen technikwissenschaftlichen Themenkomplexen bei – und was lässt sich umgekehrt aus den Themenkomplexen für eine emanzipatorische Technikforschung gewinnen?
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
Mitverantwortlich Dr. Sebastian Sevignani
 
 

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