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Wie eine Archenmuschel gebaut wird - Analyse des evolutionären Erfolgs der Arcida (Bivalvia)
Antragsteller
Professor Dr. Michael R.W. Amler
Fachliche Zuordnung
Geologie
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 503046147
Die Arcida, im Volksmund Archenmuscheln genannt, sind eine von acht Ordnungen der Bivalven-Unterklasse Pteriomorphia und eine Geschichte von bemerkenswertem evolutionärem Erfolg. Die Ursprünge der heutigen Artenvielfalt der Arcida und ihre Phylogenie auf Gattungsebene im Paläozoikum und frühen Mesozoikum sind wenig erforscht und kaum verstanden. Drei Überfamilien innerhalb der Ordnung Arcida werden als gültig angesehen, aber nur die Arcoidea, die aus sieben Familien besteht, existierte vom Ordovizium bis in die Gegenwart und wird im Mittelpunkt des Projekts stehen, weil die Beziehungen zwischen den mesozoischen Überlebenden des end-permischen Massenaussterbens und ihren paläozoischen Vorfahren innerhalb der Arcoidea ungeklärt sind. Die Studie wird sich auf das vernachlässigte Schlüsselintervall der Arcoideen-Evolution vom Devon bis zur frühen Trias konzentrieren. Die Schlüsselfrage für unser Verständnis der Arcida ist sowohl evolutionär als auch ökologisch zu betrachten: Warum sind Archenmuscheln als Gruppe so erfolgreich? Die Familie Parallelodontidae und verwandte Taxa stellen die Stammgruppe der Arcoidea dar. Schlüsselfragen und zu prüfende Hypothesen sind (A) Parallelodontidae sind in ihrer gegenwärtigen Zusammensetzung paraphyletisch; Vertreter des Paläozoikums und des Mesozoikums sind zwar phylogenetisch miteinander verbunden, repräsentieren aber unterschiedliche Radiationen. (B) Känozoische 'Parallelodontidae' sind in Wirklichkeit Arcidae mit konvergenten Schlossstrukturen. (C) Paläozoische Arcoidea sind ökologisch vielfältiger als ihre mesozoisch-känozoischen Nachfahren. Das Projekt zielt auf eine Analyse der Paläobiologie, des Ursprungs und der Phylogenie, der Taxonomie, der regionalen Verbreitung und der paläoökologischen Evolution dieser Gruppe ab. Neben den traditionellen morphologischen Merkmalsanalysen werden alle aktuell etablierten statistischen Methoden angewandt. Die REM-Analyse der Schalenmikrostruktur, die ontogenetische Entwicklung vom Prodissoconch- zum Dissoconch-Stadium und die Entwicklung des Schlossapparates werden analysiert, um Informationen zur Systematik und Evolution zu erhalten. Morphometrische und CT-Analysen werden zu einem besseren Verständnis der Kerngruppe Arcoidea als Schlüssel für die gesamte Ordnung Arcida führen. Die während des Projekts generierten Datensätze werden in der MolluscaBase und der Paleobiology Database archiviert.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Großbritannien
Kooperationspartner
Dr. Simon Schneider
Mitverantwortlich
Professor Dr. Patrick Grunert