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Schule im Wandel- SchiWa

Fachliche Zuordnung Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 503104756
 
Schule ist die Institution, die der Sozialisation und systematischen Qualifizierung nachwachsender Generationen für ein Leben in der Gesellschaft dient. Sie erscheint in ihren Grundstrukturen sehr stabil, aber mit den gesellschaftlichen Veränderungen in Deutschland in den letzten Jahrzehnten waren auch neue Anforderungen an Schule verbunden. So stieg etwa in Folge der Bildungsexpansion die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die das Gymnasium besuchen. Seit den 1970er Jahren kam es zu gravierenden ökonomischen Umbrüchen, die auch mit Prozessen einer verstärkten Migration verknüpft waren, zu einer Zunahme von Individualisierung führten und zu Veränderungen in den vorherrschenden Vorstellungen über Gesellschaf und Zukunft. Während Veränderungen auf struktureller und curricularer Ebene (z.B. Schularten, Lehrpläne) vergleichsweise gut dokumentiert sind, lassen sich Veränderungen der Schul- und Unterrichtskulturen, vor allem die Ebene schulischer und unterrichtlicher Praxis, mangels Daten für die letzten Jahrzehnte kaum nachzeichnen. Es existieren viele Vermutungen dazu, aber kaum empirisch abgesichertes Wissen. An diesem Forschungsdesiderat setzt das geplante Projekt an. Zentrale Fragestellungen richten sich auf die Identifizierung zeittypischer Schul- und Unterrichtskulturen sowie auf die Analyse der Bedingungen, Prozesse und Wirkungen eines möglichen längerfristigen Wandels. Empirischer Ausgangspunkt ist die Drei-Länder-Studie (DLS) von Fend, die 1978/79 in Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen durchgeführt wurde. Sie gilt als eine der wichtigsten deutschen Schulstudien. Neben Strukturfragen (Vergleich zwischen dreigliedrigem Schulsystem und Gesamtschulen), die im hier beantragten Projekt nicht verfolgt werden sollen, untersuchte die DLS vor allem Schul- und Unterrichtskulturen und setzte diese mit fachlichen Lernergebnissen der Schüler*innen und erzieherischen Wirkungen in Beziehung. Heute, etwa 40 Jahre später sollen die noch existenten Schulen (N=48), die Teil der DLS waren, mit weitgehend originalen Instrumenten im Hinblick auf Merkmale der Schul- und Unterrichtskultur, Lernvoraussetzungen und -ergebnisse erneut untersucht werden. Die damals verwendeten Instrumente sind heute noch nutzbar, wie umfangreiche Vorstudien der Antragsteller*innen zeigen. Diese quantitative Studie bildet zusammen mit Fallstudien an ausgewählten Einzelschulen die Grundlage für eine bildungshistorische Analyse schul- und unterrichtsbezogener Veränderungen. Es geht in diesem Projekt also um (1) den quantitativ-empirischen Nachweis von Veränderungen bzw. von Stabilitäten in einer bedeutsamen Gruppe von Schulen auf dem heutigen Stand der Schulforschung und ihrer Methodologie, um (2) die bildungshistorische Kontextualisierung dieses Vergleichs und schließlich (3) um eine nachvollziehbare Einordnung dieser Ergebnisse in zeithistorische Entwicklungen seit den 1970er Jahren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Schweiz
Mitverantwortlich Dr. Sebastian Wurster
Kooperationspartner Professor Dr. Helmut Fend
 
 

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