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Muster der Wissensdiffusion und Wissensrekombination

Antragstellerin Professorin Dr. Karin Hoisl
Fachliche Zuordnung Management und Marketing
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 503159030
 
Obwohl die bestehende Literatur unser Verständnis von Wissensrekombination und Wissensdiffusion erheblich verbessert hat, existieren die beiden Konzepte im Allgemeinen parallel und wurden noch nicht sinnvoll integriert. Folglich sind die Grenzen der Konzepte nicht (ausreichend) ausgearbeitet worden. Eine Integration der beiden Konzepte ist notwendig, weil Wissensdiffusion und Wissensrekombination zwar unterschiedliche Konzepte sind, sich aber gegenseitig bedingen. Wissen muss erst geschaffen werden (möglicherweise durch die Rekombination vorhandener Wissensbestandteile), bevor es verbreitet werden kann, und die Rekombination von Wissen ist unmöglich, wenn die erforderlichen Wissensbestandteile nicht bekannt sind. Die Interdependenzen können nicht ohne klare definitorische Abgrenzungen untersucht werden. Auch fehlen in der empirischen Literatur Maße zur Differenzierung der beiden Konzepte; beide werden nach wie vor meist mit Hilfe von Zitierhäufigkeiten von Patenten oder Publikationen operationalisiert. Eine klare definitorische Abgrenzung und getrennte Messung der beiden Konzepte ist wichtig für das erfolgreiche Management von Erfindungs- und eventuell sogar Innovationsprozessen. Nur wenn die getrennten Auswirkungen von Rekombination und Diffusion auf den wirtschaftlichen Wert einer Erfindung klar identifiziert sind, können die zugrunde liegenden Prozesse verstanden und gesteuert werden. Da die bisherige Forschung Rekombination und Diffusion weitgehend nicht getrennt betrachtet und das inhärente Henne-Ei-Problem der beiden Konzepte nicht adressiert, können wir bisher nur vermuten, welchen isolierten Effekt Wissensdiffusion und Rekombination auf den wirtschaftlichen Wert einer Erfindung haben. Um diese Forschungslücken zu schließen, verfolgt das vorliegende Projekt drei Ziele. Erstens werden wir die Konzepte der Wissensdiffusion und der Wissensrekombination theoretisch klar voneinander abgrenzen und ihre gegenseitigen Abhängigkeiten untersuchen. Zweitens werden wir mit Hilfe von patentdatenbasierten Indikatoren und Probabilistic Topic Modeling Wissensdiffusions- und rekombinationsmaße generieren und die Muster der Wissensdiffusion und -rekombination in den Bereichen Robotik und Polymere (um ein Treatment-Control Design verwenden zu können) anhand von Patentdaten untersuchen. Drittens werden wir analysieren, wie sich Wissensdiffusions- und der -rekombinationsmuster auf den Wert von Patenten auswirken, indem wir diese Muster vor und nach einem exogenen Schock, der Nuklearkatastrophe von Fukushima Daiichi in Japan im März 2011, vergleichen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Japan
Mitverantwortlich Professor Dr. Dietmar Harhoff
Kooperationspartner Professor Sadao Nagaoka
 
 

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