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Nikolaus von Kues als Leser Platons und Aristoteles’: Kritische Edition und Studie der Cusanus-Marginalien

Fachliche Zuordnung Geschichte der Philosophie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 503202801
 
Das Projekt nimmt sich vor, das Korpus der platonischen und aristotelischen Handschriften, die Cusanus besaß und uns tradiert wurden, erstmals komplett zusammenzustellen und als Ganzes systematisch zu erschließen. Genaues Ziel des Vorhabens ist es, eine kritische Edition der Cusanus-Glossen und Marginalnoten zu den lateinischen Platon- und Aristoteles-Übersetzungen zu realisieren und durch zwei flankierende Studien die Lesepraktiken des Cusanus in dem breiteren Rahmen der Platon- und Aristoteles-Rezeption des 15. Jahrhunderts neu zu verorten. Durch die Edition der Cusanus-Marginalien zum platonischen und aristotelischen Werk wird nicht nur der Forschung ein neues, zentrales Instrument zur Verfügung gestellt, um die Schriften und die Denkentwicklung des Cusanus zu interpretieren, insofern die Marginalien Einblick in eine prägende, bisher größtenteils unberücksichtigte Quellenarbeit und -rezeption des Cusanus verschaffen. Das Projekt beabsichtigt darüber hinaus, Cusanus’ Beziehungen zu den intellektuellen Strömungen bzw. den konkurrierenden Aneignungsmodellen der antiken Philosophie seiner Zeit aus einem innovativen Blickwinkel zu verdeutlichen. Denn es gilt zu untersuchen, in welchem Zusammenhang und unter welchem doktrinären Gesichtspunkt Cusanus jene Autoritäten las und rezipierte, die im Milieu der italienischen Humanisten (Platon) und an den akademischen Lehreinrichtungen (Aristoteles) jeweils als philosophische Hauptreferenzen galten.Auf der Grundlage der Editionsarbeit werden daher zum einen Leseinteressen und -chronologie des Cusanus rekonstruiert und die interpretatorischen Ansätze, welche die Glossen des Cusanus aufweisen, zur Verwendung des platonischen und aristotelischen Werks, wie sie in Cusanus’ eigenen Schriften zum Ausdruck kommt, ins Verhältnis gesetzt. Gleichzeitig sucht das Projekt unter Berücksichtigung der spezifischen Textgattung der Marginalien die Arbeitsmethoden und -kontexte des Cusanus als Leser und Schreiber exemplarisch zu untersuchen sowie das persönliche und intellektuelle Netzwerk zu eruieren, in dem er sich Texte und Ideen aneignete.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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