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Ein virtuelles Vergleichsherbarium für die ubiquitäre Flechtengattung Cladonia

Antragsteller Dr. Christian Printzen
Fachliche Zuordnung Evolution und Systematik der Pflanzen und Pilze
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 503244974
 
Flechten sind wichtige Bestandteile unserer Ökosysteme und werden als Indikatororganismen regelmäßig zur Überwachung des ökologischen Zustands von Lebensräumen eingesetzt. Ihre Verbreitung ist jedoch immer noch unzureichend bekannt, da die meisten Arten unscheinbar und schwer zu bestimmen sind. Zur Identifizierung unbekannter Arten ziehen selbst Spezialisten regelmäßig sicher bestimmtes Referenzmaterial heran. Wir schlagen hier vor, ein digitales Referenzherbarium für eine kosmopolitische und weit verbreitete Gruppe von Flechten zu erstellen, um Spezialisten und Bürgerwissenschaftlern bei der Bestimmung von Aufsammlungen zu helfen.Die Gattung Cladonia ist ein idealer Ausgangspunkt für ein solches Projekt. Ihre Arten besiedeln weltweit Böden, Pflanzendetritus und Holz und sind von naturschutzfachlicher Bedeutung. Darüber hinaus sind es die Flechten, die am häufigsten auch von Nicht-Spezialisten gesammelt werden. Wegen ihrer extremen Variabilität und der oft geringen Unterschiede zwischen den Arten ist ihre Bestimmung schwierig. Ausgehend von der einzigartigen Cladonia-Sammlung von Ludwig Scriba (1847-1933) in FR, die reich an Typen und Exsikkatenwerken ist, wollen wir ein digitales Referenzherbarium erstellen, das die gesamte Variabilität der Gattung widerspiegelt, um die wissenschaftliche Community einschließlich Citizen-Scientists bei der zuverlässigen Bestimmung von Cladonia zu unterstützen.Mit einem neuen Ansatz, der z-stacking und x-y tiling von hochauflösenden mikroskopischen Bildern beinhaltet, wollen wir ca. 8.000 ganze Herbarbelege digitalisieren. Dies soll es Nutzern ermöglichen, selbst große Herbariumsexemplare in durchweg scharfer Auflösung online zu untersuchen. Zusätzliche Informationen zu chemischen Merkmalen sollen es Spezialisten ermöglichen, Belege online zu revidieren. Alle Bilder werden dauerhaft über die Senckenberg-Sammlungsdatenbank SeSam verfügbar und über mehrere internationale Webportale allgemein zugänglich sein.
DFG-Verfahren Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
 
 

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