Detailseite
Die Rolle von Ambivalenz für die Handlungskompetenz suizidaler Personen
Antragsteller
Dr. René Baston
Fachliche Zuordnung
Theoretische Philosophie
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Praktische Philosophie
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Praktische Philosophie
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 503928313
Eines der wesentlichen Merkmale suizidaler Personen ist der mentale Zustand der Ambivalenz: Suizidale Personen handeln aufgrund mentaler Zustände, die sich widersprechen. Vereinfacht gesagt haben suizidale Personen die Intention sich das Leben zu nehmen, hoffen aber gleichzeitig, dass das Vorhaben nicht gelingt oder dass jemand interveniert. Obwohl Ambivalenz bei suizidalen Personen ein bekanntes Phänomen in der klinischen Psychologie darstellt, sind die strukturellen Merkmale der Ambivalenz, sowie deren Rolle für Handlungen, unklar. Das Phänomen wurde weder in der Philosophie noch in der Psychologie systematisch konzeptualisiert und bewertet. Das Ziel des Wissenschaftlichen Netzwerkes ist es, interdisziplinär die Rolle von Ambivalenz für die Handlungsfähigkeit suizidaler Personen zu untersuchen. Zunächst möchten wir verstehen, welche strukturellen Merkmale Ambivalenz hat und welche mentalen Zustände dabei relevant sind. Anschließend werden wir die Rolle von Ambivalenz für den Übergang von suizidalen Gedanken zu suizidalen Handlungen untersuchen. Schlussendlich werden wir bewerten, ob Ambivalenz bei suizidalen Personen die Handlungsfähigkeit, Autonomie oder Rationalität einschränkt. Falls Einschränkungen vorliegen, könnten diese das Recht oder die Pflicht zur Intervention auf neue Weise begründen.
DFG-Verfahren
Wissenschaftliche Netzwerke
Mitverantwortlich
Dr. Martin Weichold