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Strukturelle Hirnbildgebung bei ADHS – neuronale Entwicklung von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter

Antragstellerin Dr. Aylin Mehren
Fachliche Zuordnung Biologische Psychiatrie
Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 503973310
 
Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine der häufigsten Entwicklungsstörungen, von der 5% der Kinder und 2,5% der Erwachsenen betroffen sind. Kernsymptome sind Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität, Impulsivität und kognitive Dysfunktionen, die eine erhebliche Belastung in mehreren Bereichen des täglichen Lebens verursachen. Als eine der neurobiologischen Grundlagen der ADHS wird eine verzögerte Entwicklung des Gehirns im Kindes- und Jugendalter angenommen. Jedoch sind Längsschnittstudien bislang rar und haben teilweise widersprüchliche Ergebnisse aufgezeigt. Ziel des vorliegenden Projektes ist es, die neurobiologischen Mechanismen, die dem Entwicklungsverlauf von ADHS zugrunde liegen, in einer unabhängigen, engmaschig überwachten und gut charakterisierten Längsschnittstichprobe (Niederländische NeuroIMAGE Kohorte) zu untersuchen. Anatomische Hirnscans von anfänglich 1.069 Kindern (mit und ohne ADHS) werden hinsichtlich der Entwicklung von kortikaler Dicke, Oberflächen- und subkortikalen Volumina von der Kindheit über die Jugend bis ins Erwachsenenalter analysiert. Ein zusätzlicher Ultrahochfeld-(7 Tesla)-Hirnscan im jungen Erwachsenenalter wird verwendet, um die kortikale Myeloarchitektur genauer zu untersuchen. Alle Maße werden hinsichtlich des klinischen Outcomes analysiert, d. h. Patienten mit persistierender ADHS werden verglichen mit Patienten mit ADHS im Kindesalter, die im Jugend- oder Erwachsenenalter remittiert sind, und gesunden Kontrollpersonen. Um besser zu verstehen, welche Faktoren individuelle Unterschiede in der neuronalen Entwicklung von ADHS-Patienten beeinflussen, wird die Rolle genetischer und umweltbedingter Risikofaktoren miteinbezogen. Dieses Projekt könnte dabei helfen, Entwicklungsprozesse bei ADHS insgesamt besser zu verstehen. Die Identifikation interindividueller Unterschiede zwischen Personen mit persistierender und remittierter ADHS sowie potentiellen Einflussfaktoren wird nicht nur weitere Erkenntnisse über die neurobiologischen Grundlagen der ADHS liefern, sondern könnte auch einen hohen Wert für die Individualisierung und Optimierung von Behandlungsansätzen haben.
DFG-Verfahren WBP Stipendium
Internationaler Bezug Niederlande
Gastgeberin Dr. Emma Sprooten
 
 

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