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Entwicklung und Validierung eines Messinstruments zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bei Long COVID-19 (QoLCOVI)
Antragsteller
Professor Christian Apfelbacher, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 503976291
COVID-19 (Coronavirus Disease – 19) steht zunehmend in Verbindung mit Langzeitbeschwerden, die auch mehr als 12 Wochen nach der Infektion anhalten. Bei dieser Langzeitsymptomatik, die als Long COVID bezeichnet werden kann, kann selbst ein milder COVID-19-Verlauf zu ernsthaften langanhaltenden Beeinträchtigungen führen, wie z.B. Atemnot beim einfachen Treppensteigen oder Verlust des Riech- und Geschmackssinns. Ein besonderes Risiko besteht für PatientInnen, die wegen eines schweren Verlaufs intensivmedizinisch behandelt werden mussten. Die Langzeitbeschwerden von COVID-19 wirken sich offensichtlich auf die physische, emotionale, kognitive und psychosoziale Komponente der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (LQ) aus. Ein Instrument, dass diese Auswirkungen systematisch erfasst, wurde allerdings bisher weder entwickelt noch validiert. Das Hauptziel dieser Studie ist es daher, ein Long COVID-19-spezifisches Messinstrument zu entwickeln und zu validieren, das die LQ von Long COVID PatientInnen abbildet. Die spezifischen Ziele der Studie sind 1) die Identifikation von Einschränkungen der LQ aus der Sicht von PatientInnen mit Long COVID-19-Symptomen, die die Grundlage für die Entwicklung eines konzeptuellen Modells zur LQ bei Long COVID-19 bilden sollen, 2) die Generierung eines Item-Sets, 3) die Beurteilung der Inhaltsvalidität dieser Items, 4) die systematische Reduktion der Items und die Verbesserung des Instruments, 5) die Beurteilung der Inhaltsvalidität und 6) die Validierung des finalen Instruments einschließlich einer Analyse der Interpretierbarkeit und Machbarkeit. Das Modell von Wilson und Cleary zur gesundheitsbezogenen LQ wird als Grundlage der Entwicklung des neuen Instruments verwendet. Basierend auf einer systematischen Literaturübersicht und mittels qualitativer Forschung (PatientInnen- und ExpertInneninterviews, Fokusgruppen) wird als erstes ein konzeptuelles Modell (Aufgabe 1) sowie ein Pool von Items (Aufgabe 2) entwickelt. Nach der Inhaltsvalidierung dieses Item-Sets (Aufgabe 3) wird ein Prototyp-Instrument verfügbar sein. Dieser Prototyp wird in einer quantitativen Studie eingesetzt werden, um anschließend die Anzahl der Items zu reduzieren, die zugrundeliegende Faktorstruktur zu identifizieren und nicht passende Items zu eliminieren. Außerdem wird die Angemessenheit der Antwortkategorien untersucht werden (Aufgabe 4). Die Inhaltsvalidität des finalen Instruments wird erneut mithilfe von PatientInneninterviews untersucht und im besten Fall bestätigt werden (Aufgabe 5). Das finale Instrument wird schließlich im Rahmen einer psychometrischen Studie validiert werden (Aufgabe 6). Durch dieses Projekt wird ein qualitativ hochwertiges, inhaltsvalides, psychometrisch validiertes und anwenderfreundliches Instrument entstehen, das auf die Long COVID-19-spezifischen Aspekte der LQ zugeschnitten sein wird und künftig in epidemiologischer Forschung, klinischen Studien sowie auch in der klinischen Praxis eingesetzt werden kann.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen