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Die dialektale Stellung und sprachgeschichtliche Entwicklung des Gorani, insbesondere sein Verhältnis zum Kurdischen

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 503997032
 
Das Gorani gehört (neben Persisch, Kurdisch u.a.) zur westlichen Untergruppe der iranischen Sprachen und ist im Südwesten des Iran und im Nordosten des Irak verbreitet. Seit vielen Jahrhunderten steht es in intensiven Austauschbeziehungen mit weiteren Sprachen der Region, vor allem mit zentral- und südkurdischen Dialekten und dem Laki. Während dieser Zeit hat eine Akkulturation der Gorani-Sprecher an kurdische Kultur stattgefunden. Deshalb kann man das Gorani, obwohl es kein Dialekt des Kurdischen und genetisch nicht sehr eng mit dem Kurdischen verwandt ist, zum "Kurdischen Kulturkreis" zählen. Jede historisch-linguistische Untersuchung des Gorani oder des Zentral- und Südkurdischen muß den engen Austauschbeziehungen beider Sprachen Rechnung tragen.Ziel des Projekts ist es, das Verhältnis des Gorani zum Kurdischen und zu anderen westiranischen Sprachen und Dialekten sowohl aus Sicht der historisch-vergleichenden Dialektologie als auch der internen Sprachgeschichte des Gorani umfassend zu bestimmen. Als Ausgangspunkt wird MacKenzies These (1961) gewählt, die aufbauend auf sechs morphologischen Merkmalen einen starken Einfluß des Gorani auf das Zentralkurdische postulierte. Diese sechs, und weitere Merkmale werden anhand der modernen Sprachen Gorani, Zentral-/Südkurdisch und Laki auf breiter dialektaler Basis historisch analysiert. Andere Sprachen/Varianten wie das Nordkurdische, Zazaki und Lori werden nach Bedarf zur Analyse hinzugezogen.Vom 14.-19. Jahrhundert war das Gorani eine wichtige Literatursprache des zentral- und südkurdischen Sprachgebiets und darüber hinaus. Deshalb wird das dialekthistorische Entwicklungsmodell des Gorani in Verbindung zu seinen Kontakt- und Nachbarsprachen in einem zweiten Schritt durch die Untersuchung historischer Gorani-Texte des 17.-19. Jh. überprüft und verfeinert. Ziel ist es, herauszufinden, welche sprachlichen Merkmale des Gorani sich erst während dieser Zeit entwickelt haben bzw. von anderen Sprachen entlehnt wurden. Dazu werden ausgewählte Passagen von Gorani-Texten philologisch bearbeitet und linguistisch untersucht.Im Spiegel des im Rahmen des Projekts erstellten dialekt- und sprachhistorischen Entwicklungsmodells wird es möglich sein, auch breitere historische, kulturelle und literarische Entwicklungen und gegenseitige Einflüsse der untersuchten Sprachgemeinschaften und Ethnien besser zu verstehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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