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The Big Sort? Funktionale Entmischungsprozesse in der reurbanisierten Stadtregion

Fachliche Zuordnung Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 504074852
 
Deutschlands Großstädte erlebten in den vergangenen 15 Jahren einen ungeahnten Bevölkerungsboom, der von einem ebenso starken wirtschaftlichen Wachstum begleitet war. Diese häufig als Reurbanisierung be-zeichnete Entwicklung wird in ihren funktional-morphologischen und sozialräumlichen Auswirkungen in der Raum- und Stadtforschung kontrovers diskutiert. Häufig wird auf einen mehrdimensionalen stadträumlichen Aufwertungsprozess und damit einhergehende soziale Exklusionsrisiken verwiesen. Gentrifizierung, soziale Verdrängung und neue Formen der Suburbanisierung von Armut gelten als Marker einer dynamischen sozial-räumlichen Restrukturierung städtisch geprägter Regionen in der westlichen Welt. Während das Phänomen der Gentrifizierung mittlerweile als vergleichsweise gut erforscht gelten kann, sind die Auswirkungen der Reurbanisierung auf nicht-residentielle Funktionen und Raumnutzungen bis heute nur selten Gegenstand der Forschung. Zwar war und ist die Verdrängung von renditeschwächeren Gewerbefor-men (wie dem Handwerk) aus verdichteten Städten und die damit verbundenen Risiken einer funktionalen Entmischung wiederholt Gegenstand der stadtpolitischen Debatte. Empirische Studien, die sich dieser The-matik vertiefend widmen, existieren aber bislang kaum.In diese Forschungslücke stößt das geplante Forschungsvorhaben. Untersucht werden soll, ob bzw. in wel-chem Ausmaß es in deutschen Großstädten zu Formen gewerblicher Verdrängung gekommen ist und – im Falle eines Nachweises entsprechender Prozesse – welche kausalen Faktoren dabei identifiziert werden kön-nen. Es wird davon ausgegangen, dass betriebliche Standortverlagerungen des Handwerks sowohl als ein über den Markt vermittelter Anpassungsprozess an veränderte Standortbedingungen zu verstehen sind wie auch als Ergebnis einer bewussten Stadtentwicklungs- und Nutzungsplanung angesehen werden können, die auf die Stärkung von Wohnnutzungen und/oder höherwertige wirtschaftliche Nutzungsformen abzielt.Die empirischen Analysen werden auf Handwerksbetriebe eingegrenzt, denen als vergleichsweise rendite-schwache Branche eine besondere Vulnerabilität für Verdrängung aus den Kernstädten unterstellt wird. Als Fallstudien dienen fünf Großstadtregionen in Nordrhein-Westfalen, in denen die Standortstrukturen des Handwerks und die Veränderungen zwischen 2010 bis 2020 untersucht werden. In methodischer Hinsicht wird das stark explorativ ausgerichtete Vorhaben mit einem Mix von quantitativen und qualitativen Methoden operieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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