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Neurophysiologische Korrelate des autobiographischen Gedächtnisses bei Patienten mit Fibromyalgiesyndrom

Fachliche Zuordnung Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 504144073
 
Das Fibromyalgiesyndrom (FMS) ist durch chronische, ausgedehnte Schmerzen des Bewegungsapparates gekennzeichnet, die von chronischer Müdigkeit, Schlafstörungen und einer Abnahme der kognitiven Funktionen begleitet werden. FMS führt zu einer erheblichen psychischen Belastung mit schweren Beeinträchtigungen im Alltag, die häufig in die Entwicklung von depressiven Symptomen und gesundheitsbezogenen Ängsten münden. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass kognitive Schwierigkeiten, die oft als "fibro fog" (d. h. ein Gefühl „im Nebel zu stehen“) bezeichnet werden, das autobiographische Gedächtnis bei FMS beeinträchtigen. Übergeneralisierte autobiographische Erinnerungen (OGM), bei denen biographische emotionale Erfahrungen als unspezifische allgemeine Erinnerungen gespeichert werden, sind als Emotionsregulationsstrategie bei affektiven Störungen gut bekannt. Bei FMS könnte die selektive Aufmerksamkeit auf schmerzbezogene Stimuli und die anschließende Überaktivierung emotionaler Netzwerke ein möglicher zugrundeliegender Mechanismus sowohl für die Schmerzchronizität als auch für kognitive Funktionsstörungen sein. Dementsprechend erwarten wir, dass schmerzbezogene OGM als emotionale Regulationsstrategie bei FMS im Sinne einer funktionellen Vermeidung wirksam wird und somit zur Aufrechterhaltung des Schmerzsleidens bei FMS beiträgt. Das Ziel des vorgestellten Forschungsprojektes ist es, die neuronalen Korrelate von AM und OGM bei Patienten mit FMS zu untersuchen. Zu diesem Zweck sollen insgesamt 55 Patienten (FMS) mit 55 gesunden Kontrollprobanden mittels funktioneller Magnetresonanztomographie mit einer experimentellen AM-Aufgabe verglichen werden. Hiermit soll ermöglicht werden, die Aktivierungund Konnektivität von Hirnregionen zu beurteilen, die an der exekutiven und emotionalen Verarbeitung während der schmerzbedingten AM-Verarbeitung bei FMS beteiligt sind. Die Ergebnisse dieser Studie sollen dazu beitragen, die aktuellen Theorien über die Entwicklung und Aufrechterhaltung von FMS zuergänzen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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