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Johann Crüger: Praxis Pietatis Melcia. Edition und Dokumentation der Werkgeschichte

Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 504147381
 
Der letzte zu druckende Teilband unserer Edition PPMEDW 11/1 besteht seinerseits nochmals aus zwei Teilbänden, was einerseits dem erheblichen, die bisherigen Bände deutlich übertreffenden Umfang geschuldet ist, sich andererseits aber auch aus inhaltlichen Kriterien empfiehlt. PPMEDW 11/1.1 enthält genauere bibliographische Angaben zu sämtlichen für die Edition herangezogenen Quellen, verbunden mit Darstellungen zu deren jeweiliger Geschichte, Schicksal und Verständnis. Bereichert werden die Darstellungen durch zahlreiche Bildwiedergaben und auch teils sehr umfangreiche Wiedergaben größerer Passagen, etwa von Vorworten, die das Bestreben nach Verständnis der Gesangbücher weiter unterstützen sollen. In ähnlicher Weise werden auch weitere Quellen zur Geschichte der PRAXIS PIETATIS MELICA behandelt, beispielsweise eine Eingabe des Druckers Christoph Runges an den Berliner Hof zur Erlangung eines Privilegs. Dieses Material ist teilweise sehr schwer greifbar und zu beschaffen gewesen, und die einschlägigen Bibliographien erwiesen sich in vielem als nicht mehr durchweg aktuell. Bereits daraufhin, erst recht aber im Verbund mit den aufwendigen Bild- und Textwiedergaben und den Würdigungen der Quellen vor dem Hintergrund der zurückliegenden jahrelangen Editionsarbeit dürfte dieser Dokumentenband für die Hymnologie und die Forschung zur Frömmigkeits- und Kulturgeschichte des 17. Jahrhunderts erheblich sein. Auf zwei Punkte innerhalb dieser Darlegungen sei besonders hingewiesen: Zum einen wird die „Editio VIII." der PRAXIS PIETATIS MELICA von 1659 mit vorgestellt, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts verschollen war und von der auch bis dahin nur sehr vage Kenntnisse bestanden. Im Sommer 2019 konnte durch die Arbeitsstelle der PPMEDW ein bislang gänzlich unbekanntes Exemplar dieser Ausgabe ermittelt werden - ein Quellenfund, der mit Fug und Recht als sensationell bezeichnet werden darf. Zum anderen gelang vor dem Hintergrund der im Zuge der Editionsarbeiten gewonnenen Erfahrungen eine Rekonstruktion der bedeutsamen zweiten Auflage von 1647, der ersten PRAXIS PIETATIS MELICA im engeren Sinne, seit dem Zweiten Weltkrieg verschollen.PPMEDW 11/1.2 enthält eine Gesamtedition der 392 vierstimmigen Liedsätze, wie die von dem Berliner Stadtmusiker Jacob Hintze besorgte „Editio XXIV" der PRAXIS PIETATIS MELICA von 1690 sie enthält. Zum Teil sind es lediglich Aussetzungen bisheriger Cantus-Basis­Gerüste, doch tritt auch gänzlich Neues hinzu. Die Ausgabe fällt diesbezüglich aus dem Rahmen, und ihre Kompositionen verkörpern eine eigene Art der Rezeption des Gutes. Gleichwohl vermerkt Hintze auch, er habe sich dabei auch auf Crügers Nachlass stützen können. Mit nur drei Ausnahmen liegen die Sätze bislang nicht in moderner Edition vor. Indem der zum Druck vorbereitete Band PPMEDW 11/1 seinerseits zweigeteilt wird, wird diese Edition von den übrigen Dokumenten zur Werkgeschichte abgehoben. Ein Personenregister gemeinsam zu allen sechs Teilbänden schließt das Werk ab.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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