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Systematische Reviews und Meta-Analyse zu Geschlechtsunterschieden in der präklinischen, ischämischen Schlaganfallforschung

Antragstellerin Dr. Sarah McCann
Fachliche Zuordnung Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Experimentelle Modelle zum Verständnis von Erkrankungen des Nervensystems
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 504323693
 
Der Schlaganfall ist eine verheerende Krankheit und trotz jahrzehntelanger Forschung sind die Behandlungsmöglichkeiten nach wie vor stark eingeschränkt. Neue Behandlungen, die sich im Tierversuch als wirksam erweisen, zeigen keinen Nutzen für Patienten. Als einer der Gründe für dieses "Translationsversagen" wird vermutet, dass den Tiermodellen wichtige Patientenmerkmale fehlen. Insbesondere die Schlaganfallforschung wird meist an männlichen Tieren durchgeführt, die Ergebnisse werden aber auf alle, überwiegend weibliche, Schlaganfallpatienten verallgemeinert. Frauen erholen sich schlechter nach einem Schlaganfall als Männer und können anders auf experimentelle Behandlungen reagieren. Präklinische Forschungen an Tier- oder Zellmodellen deuten darauf hin, dass diesen Geschlechtsunterschieden komplexe biologische Mechanismen zugrunde liegen, unser derzeitiges Verständnis dazu jedoch unvollständig ist. Ein weiteres Hindernis für unser Verständnis ist, dass jede einzelne Studie jeweils nur einen Teil eines Ganzen darstellen. Der größte Wert wird aus der Forschung gezogen, wenn wir verstehen, wie diese Teile zusammenpassen. Systematische Reviews und Meta-Analysen sind transparente, reproduzierbare Methoden zur objektiven Synthese und Interpretation von Evidenz. Sie bieten ein umfassendes Verständnis der gesammelten wissenschaftlichen Ergebnisse, um neue Hypothesen zu identifizieren und Entscheidungsfindungen zu unterstützen. Systematische Reviews werden in der klinischen Forschung routinemäßig eingesetzt, um evidenzbasierte Entscheidungen im Gesundheitswesen zu unterstützen. Unser Ziel ist es, Geschlechtsunterschiede in der gesamten präklinischen Schlaganfallforschung systematisch zu überprüfen. Wir werden die geschlechtsspezifischen Reaktionen auf einen Schlaganfall und auf experimentelle Behandlungen charakterisieren und quantifizieren. Dies wird es uns ermöglichen, Wissenslücken zu identifizieren und unnötige Doppelarbeit zu vermeiden. Wir werden die geschlechtsspezifischen Grenzen der Wirksamkeit verschiedener Behandlungen analysieren und Gemeinsamkeiten in Behandlungen identifizieren, die bei einem Geschlecht effektiver wirken. Des weiteren werden wir biologische Mechanismen beleuchten und bewerten, was über diese Unterschiede bekannt ist. Unsere Ergebnisse werden der Forschungsgemeinschaft helfen, das Potenzial geschlechtsabhängiger Wirksamkeit neuer Therapien zu bewerten und eine umfassende Grundlage für zukünftige Forschungsentscheidungen zu schaffen. Schließlich werden wir eine "lebendige" Übersicht über Studien erstellen, die Geschlechtsunterschiede beim Schlaganfall untersuchen, in der neue Forschungsergebnisse zum Zeitpunkt der Veröffentlichung automatisch synthetisiert werden. Ein besseres Verständnis der Mechanismen, die den Geschlechtsunterschieden beim Schlaganfall zugrunde liegen, und eine klare Priorisierung der Forschung werden dazu beitragen, eine effektivere Therapieentwicklung für Frauen und Männer zu ermöglichen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Großbritannien
Kooperationspartnerin Dr. Emily Sena, Ph.D.
 
 

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