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Allianzfokussiertes Training (AFT) als integratives Konzept zur Verbesserung des therapeutischen Umgangs mit Spannungen und Krisen in der Therapiebeziehung und der Therapieergebnisse von Patient:innen mit Depressionen. Eine randomisierte kontrollierte Multicenter-Studie

Antragstellerin Professorin Dr. Antje Gumz
Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 504346851
 
Depressive Störungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen und sind weltweit die führende Ursache für Behinderung. Psychotherapie gilt als zentrale evidenzbasierte Behandlung. Jedoch profitieren viele Patient:innen mit Depression nicht ausreichend und etwa 1/3 beendet die Therapie vorzeitig. Es gilt, an Faktoren anzusetzen, die hiermit in engem Zusammenhang stehen, wie die therapeutische Allianz. Spannungen und Krisen in der therapeutischen Allianz ereignen sich zwangsläufig im Verlauf jeder Psychotherapie. Sie bergen ein hohes Risiko für schlechte Therapieergebnisse und Therapieabbrüche. Therapeut:innen fällt es oft schwer, sie wahrzunehmen oder konstruktiv damit umzugehen. Trotz der Bedeutung der Spannungen und Krisen im klinischen Alltag und der schwerwiegenden Folgen eines inadäquaten Umgangs mit ihnen berücksichtigen die Curricula der Psychotherapieausbildung diese Thematik bislang nicht systematisch. Das Allianzfokussierte Training (AFT) ist ein schulenunabhängiger Ansatz, therapeutische Fähigkeiten im Umgang mit Spannungen und Krisen unter Einsatz von Videoaufzeichnungen und Rollenspielen zu verbessern. Bisherige Forschungen inkl. einer eigenen Pilotstudie (Förderer: Heigl-Stiftung) sprechen für das große Potenzial des AFT. Jedoch fehlt bislang Evidenz aus groß angelegten Studien. Im beantragten Projekt soll die Wirksamkeit von AFT (vs. Psychotherapieausbildung nach Routinebedingungen, TAU) für depressive Patient:innen (n=232) und deren Psychotherapeut:innen in Ausbildung (verhaltenstherapeutisch, VT oder tiefenpsychologisch fundiert, TP; n=116) in einer randomisierten kontrollierten multizentrischen Studie, stratifiziert nach kooperierendem Zentrum (n=11 Ausbildungsinstitute), Therapieverfahren (VT vs. TP) und Vorhandensein einer Persönlichkeitsstörung, untersucht werden. Die Therapien (50 Min.) finden einmal wöchentlich statt, das Post-Assessment nach 20 Wochen und das 1. Follow-up nach 35 Wochen. Die zwei hierarchisch geordneten primären Hypothesen sind: In der AFT-Gruppe im Vergleich zu TAU wird nach 20 Wochen 1) eine stärkere Reduktion patientenberichteter depressiver Symptome und 2) eine niedrigere Therapieabbruchrate erwartet. Sekundäre Outcomeparameter sind: weitere Messzeitpunkte für patientenberichtete Depressivität und Dropout, beobachterberichtete Depressivität; Ängstlichkeit, somatische, persönlichkeitsstrukturelle und interpersonelle Probleme sowie Lebensqualität bei Patient:innen und therapeutische Kompetenz sowie Supervisionszufriedenheit bei Therapeut:innen. Evidenzgestützte Mediatoren werden untersucht. Das Projekt befasst sich mit einer hochprävalenten Erkrankung und einem für den Therapiealltag enorm relevanten Thema und nutzt ein multizentrisches randomisiertes kontrolliertes Design. Damit könnten die Ergebnisse substanziell zu einer evidenzbasierten Psychotherapieausbildung und verbesserten Therapieergebnissen von depressiven Patient:innen beitragen.
DFG-Verfahren Klinische Studien
 
 

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