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Verbraucherträgheit und Wechselverhalten

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Statistik und Ökonometrie
Wirtschaftstheorie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 462020252
 
Das Projekt "Consumer Inertia and Switching Behavior" zielt darauf ab, verhaltensbezogene Erklärungen für die beobachtete Trägheit von Verbrauchern bei der Suche nach besseren Angeboten und beim Wechsel zu diesen zu untersuchen. Im Rahmen des Projekts wird ein kohärentes Marktmodell entwickelt, das verschiedene psychologische Mechanismen erfasst, die zur Trägheit der Verbraucher führen: Unaufmerksamkeit, Prokrastination und psychologische Wechselkosten durch Verlustaversion. Das Modell kombiniert dieses Verbraucherverhalten mit gewinnmaximierenden Unternehmen und fragt, welche Merkmale des Marktes und seiner Regulierung die Trägheit der Verbraucher fördern. Sobald dieses Modell vollständig entwickelt ist, soll es empirisch untersucht werden. Die empirische Analyse wird sich mehrerer Datensätze bedienen und umfasst sowohl deskriptive Regressionen als auch die Schätzung struktureller Nachfragemodelle. Anhand von Individualdaten aus eigenen Befragungsexperimenten wird untersucht, wie sich der einfache Zugang zu Wechselmöglichkeiten (die einer Teilmenge von Nutzern nach dem Zufallsprinzip zur Verfügung gestellt werden) auf das Wechselverhalten der Nutzer von Strom- und Mobilfunkverträgen auswirkt. Das Design der Feldstudie ermöglicht es, persönliche Merkmale wie Risiko- und Verlusteinstellung, Unaufmerksamkeit und Prokrastination als mögliche Faktoren für heterogene Reaktionen der Nutzer zu berücksichtigen. Darüber hinaus wird im Rahmen des Projekts eine wiederholte, repräsentative Verbraucherumfrage durchgeführt, die Informationen über die Kaufentscheidungen der Verbraucher, ihre sozioökonomischen Merkmale und ihre Einstellungen zu Risiko- und Verlustaversion, Unaufmerksamkeit und Prokrastination kombiniert, um das Vertragswechselverhalten zu untersuchen und Einschätzungen über den erwarteten monetären Vorteil aus dem Vertragswechsel zu ermitteln. Die Paneldatenstudie wird auch zufällig zugewiesene Behandlungen von Teilnehmern umfassen, z. B. in Bezug auf Wechselerinnerungen, die nicht nur aus politischer Sicht interessant sind, sondern auch dazu beitragen, die auf Verlustaversion beruhende Wechselträgheit von der Wechselträgheit zu unterscheiden, die aus Unaufmerksamkeit und Prokrastination resultiert.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Internationaler Bezug Österreich
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner Professor Dr. Heiner Schumacher; Professorin Dr. Christine Zulehner
 
 

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