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Die grüne Transformation und ökonomische Polarisierung in Europa: eine Mehrebenenanalyse mit Fallstudien in Deutschland und Polen

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 504890580
 
Um ihren Verpflichtungen aus internationalen Verträgen nachzukommen und die ihre Volkswirtschaft auf einen mit dem 1,5-Grad-Ziel kompatiblen Emissionsreduktionspfad zu bringen, ist eine ökologische Transformation der Produktions- und Konsumsphäre der EU unumgänglich. Dies erfordert tiefgreifende Strukturreformen hin zu umweltfreundlicheren Produktionsstrukturen und die Schaffung von Anreizen, die nachhaltigere Konsummuster begünstigen. Diese von der EU Kommission angekündigten Reformen bergen die Gefahr einer verschärften wirtschaftlichen Polarisierung: während die Reformen für einige EU-Mitgliedstaaten (bzw. einige Regionen und Akteure) als Bedrohung ihres wirtschaftlichen Wohlstands erscheinen, stellen sie sich für andere vor allem als wirtschaftliche Chance dar. Da die dem zugrundeliegende ungleiche Verteilung der Risiken und Herausforderungen von der EU erkannt wurde, heißt es im European Green Deal entsprechend ausdrücklich, dass "umfangreiche politische Begleitmaßnahmen auf allen Ebenen notwendig sind". Dieses Projekts untersucht, wie diese "politischen Begleitmaßnahmen auf allen Ebenen" ausgestaltet werden sollten. Dazu ist das Projekt in vier Arbeitspakete gegliedert, von denen jeweils eines auf eine lokale, regionale und nationale Analyseebene fokussieren, und eines die Ergebnisse abschließend synthetisieren wird. Das erste Arbeitspaket quantifiziert die Schwachstellen und Potenziale der Europäischen Volkswirtschaften im Hinblick auf die zu erwarteten Reformen und leitet die Implikationen für nationale Entwicklungspotentiale ab. Das zweite Arbeitspaket konzentriert sich auf die regionale (Meso-)Ebene der europäischen Kohleregionen, welche von den geplanten Reformen in besonderer Weise betroffen sein werden. Das Arbeitspaket untersucht deren Voraussetzungen für eine regionale ökologische Transformation mit Hilfe quantitativer Verfahren. Das dritte Arbeitspaket ergänzt die quantitativen Arbeiten der ersten beiden Arbeitspakete durch zwei vergleichende und qualitative Fallstudien auf lokaler (Mikro-)Ebene, welche die lokalen Institutionen und ökonomischen Erfolgsfaktoren in Konin (Polen) und der Lausitz (Deutschland) untersuchen werden. Im vierten Arbeitspaket werden die so gewonnen Ergebnisse synthetisiert und die Zusammenhänge zwischen den drei Analyseebenen sowie die Implikationen für das Design von Politikmaßnahmen herausgearbeitet. Insgesamt wird das Projekt die potenziell heterogenen Auswirkungen der ökologischen Strukturreformen in der EU auf der nationalen, regionalen und lokalen Ebene innerhalb eines konsistenten Theorierahmens untersuchen und Implikationen für die von der EU angekündigten politischen Begleitmaßnahmen herausarbeiten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Großbritannien, Polen
Mitverantwortlich Professor Dr. Jakob Kapeller
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner Dr. Maciej Grodzicki; Dr. Zofia Lapniewska, Ph.D.; Dr. Judyta Lubacha
 
 

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