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Untersuchung der Rolle von Vortexvenenanastomosen bei Chorioretinopathia zentrales serosa (CCS)

Antragsteller Dr. Laurenz Pauleikhoff
Fachliche Zuordnung Augenheilkunde
Förderung Förderung von 2022 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 504925416
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Chorioretinopathia centralis serosa (CCS) ist weltweit die vierthäufigste Makulopathie und kann zu irreversiblem Sehverlust führen. Da die CCS vor allem junge Männer im erwerbsfähigen Alter von 20 bis 60 Jahren betrifft und unbehandelt bis hin zur funktionellen Erblindung führen kann, hat die Krankheit erhebliche sozioökonomische Auswirkungen. Ihr charakteristisches Merkmal ist eine Ansammlung von subretinaler Flüssigkeit (SRF). In den meisten Fällen bildet sich die SRF innerhalb von 3 bis 6 Monaten ohne Behandlung zurück ("akute CCS"). In etwa 20 % der Fälle bleibt die SRF jedoch länger als 6 Monate bestehen und in etwa 50 % der Fälle kommt es zu einem Rezidiv, was zu einer irreversiblen Schädigung von Photorezeptoren und damit zu einer Verschlechterung der Sehschärfe führen kann ("chronische CSC"). Die Pathogenese der Erkrankung ist noch nicht vollständig geklärt. Bei der Untersuchung von Ultraweitwinkel-Indozyaningrün-Angiographien (UWF ICGA) von Patienten, die an CCS leiden, beobachteten mehrere Autoren große Aderhautgefäße im Allgemeinen und große Anastomosen zwischen den Abflussgebieten der Vortexvenen des Auges im Besonderen, die zuvor bei gesunden Patienten nicht beobachtet wurden. In einem Bericht wurden bei 83 % der Augen mit CCS erweiterte Aderhautgefäße und vergrößerte Vortexvenen-Ampullen festgestellt.6 Zwei weitere Studien fanden größere chorioidale Vortexvenenanastomosen bei CCS Patienten als bei gesunden Kontrollen. Diese Beobachtungen führten zur Hypothese einer "venösen Überlastungschoroidopathie" („venous overload choroidopathy“), welche eine venöse Stase und eine daraus resultierende Zunahme des Durchmessers der venösen Gefäße als eine der Ursachen der CCS postuliert. Im Rahmen dieses Projekts haben wir die bisher größte Kohorte von UWF ICGA-Bildern von CCS-Patienten gesammelt, die wir als CERTAIN-Studie (Central sErous choRioreTinopAthy wIde-field aNgiography) bezeichnen. Im ersten Studienbericht über 178 Augen von 91 Patienten stellten wir fest, dass bei zwischen 80 und 90% der CCS Patienten Anzeichen einer chorioidalen venösen Überlastung vorhanden sind. Diese waren sowohl in betroffenen als auch bei klinisch nicht betroffenen Augen der Patienten vorhanden. Das einzige Zeichen, das bei allen CCS-Patienten beobachtet wurde, war jedoch die chorioidale Hyperpermeabilität (CVH). In einem nachfolgenden Studienbericht fanden wir heraus, dass CVH-Muster, die wir als fokale Anzeichen für choroidale Hyperpermeabilität (FISH) und diffuse Anzeichen für choroidale Hyperpermeabilität (DISH) bezeichneten, mit vielen bekannten Chronizitätsfaktoren der CCS korrelieren. Wir untersuchen derzeit, wie diese Muster mit den (Behandlungs-)Ergebnissen von CCS-Patienten korrelieren und wie sie das Krankheitsmanagement durch einen maßgeschneiderten, individualisierten Behandlungsansatz verbessern könnten.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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