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Terminologische Innovationen im Bereich Internationale Beziehungen: Entstehung und Diffusion
Antragsteller
Professor Dr. Marcus Müller; Professor Dr. Jens Steffek
Fachliche Zuordnung
Politikwissenschaft
Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 504959934
Ziel dieses interdisziplinär angelegten Forschungsprojekts ist die Analyse terminologischen Wandels in Diskursen über internationale Beziehungen. Zudem soll die Diffusion terminologischer Innovationen aus der Fachsprache der politikwissenschaftlichen Teildisziplin „Internationale Beziehungen“ (IB) in Diskurse der politischen Praxis untersucht werden. Die zentralen Forschungsfragen lauten: Wie genau entstehen terminologische Innovationen im Wissenschaftsdiskurs der IB? Wie genau verbreiten sich in Deutschland terminologische Innovationen vom wissenschaftlichen in den politischen Diskurs? Welche Theorieschule der IB ist dabei besonders erfolgreich? Zur Beantwortung der Forschungsfragen wird ein dreiteiliges Korpus angelegt, bestehend aus (a) wissenschaftlichen Publikationen zu den internationalen Beziehungen (dieses Teilkorpus gliedert sich intern noch einmal in internationale, englischsprachige Publikationen und deutschsprachige Publikationen zu den internationalen Beziehungen); (b) politikberatend angelegten Schriften von Forschungsinstituten und den wissenschaftlichen Diensten des Bundestags; (c) Debatten des deutschen Bundestags zu Themen der internationalen Beziehungen und Dokumente des Auswärtigen Amts. Mit Hilfe dieses Korpus soll analysiert werden, wie und in welchem Zeitraum terminologische Innovationen aus fachwissenschaftlichen in politikberatende und politische Diskurse übergehen. Als falsifizierbare Ausgangshypothese wird dabei angenommen, dass sich terminologische Innovationen vom wissenschaftlichen in den politischen Diskurs verbreiten sollten. Die Studie kann aber auch gegenläufige Verbreitungswege erfassen, sollten also terminologische Innovationen aus der Politikberatung oder der Politik selbst stammen. In jedem Fall wird das Projekt über die reine Deskription hinausgehen und vergleichend mögliche Muster und Kausalpfade in Begriffskarrieren identifizieren, die uns Aufschluss darüber geben können, welche terminologischen Innovationen unter welchen Umständen besonders erfolgreich sind.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen