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Mikroskopische Veränderungen der weißen Hirnsubstanz in frühgeborenen Erwachsenen
Antragstellerin
Dr. Aurore Menegaux
Fachliche Zuordnung
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 505139976
Zu frühe Geburt kann die neuro-kognitive Entwicklung beeinflussen. Z.b. ist der IQ sehr früh geborener junger Erwachsener durchschnittlich um 12 Punkte verringert. Das hier vorgeschlagene Projekt untersucht, wie es zu diesen unerwünschten Wirkungen nach zu früher Geburt kommt. Dabei liegt der Fokus auf der Untersuchung mikroskopischer Veränderungen der weißen Hirnsubstanz nach zu früher Geburt.Bei zu früher Geburt stören häufig auftretende hypoxisch-ischemische Ereignisse die Reifung der prä-Oligodendrozyten, was zu einer zeitnahen lokalen Entzündung und einer anhaltenden Störung der weißen Hirnsubstanzentwicklung führt. Dieses Modell ist unter anderem durch mehrere MRT Studien in frühgeborenen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bestätigt, welche Veränderungen der Wasserdiffusion in der weißen Hirnsubstanz zeigen - genauer der fraktionalen Anisotropie (FA). Unklar ist jedoch, welche mikroskopischen Eigenschaften diesen FA Veränderungen zugrunde liegen – FA Veränderungen sind nicht spezifisch für z.B. Veränderungen der Neuritendichte oder des Myelingehaltes. Unklar ist darüber hinaus, wie sich mögliche mikroskopische Veränderungen der weißen Substanz nach zu früher Geburt bis in die vierte Lebensdekade entwickeln; entsprechend der prolongierten Entwicklung der weißen Hirnsubstanz des Menschen zeigen gerade diese mikroskopischen Eigenschaften um das 35. Lebensjahr charakteristische Veränderungen. Das erste Ziel dieses Projektes ist daher, mittels mikroskopisch-sensitiver MRT und biophysikalischer Modellierung mikroskopische weiße Hirnsubstanzveränderungen in der vierten Lebensdekade nach sehr früher Geburt zu untersuchen.Frühere FA Studien zeigen, dass Veränderungen der weißen Hirnsubstanz die IQ-Beeinträchtigungen nach Frühgeburt vermitteln. Darüber hinaus hängen die IQ-Beeinträchtigungen nach Frühgeburt zum einen vom Schweregrad der Störungen bei Geburt und zum andern von der Qualität der sozialen Umgebung während der Entwicklung ab – z.B. vom sozio-ökonomischer Status der Eltern oder der Qualität der Kind-Eltern-Beziehung. Das zweite Ziel dieses Projektes ist daher, zu untersuchen, wie mikroskopische weiße Substanzveränderungen nach sehr früher Geburt die IQ Leistung von Erwachsenen der vierten Lebensdekade vermitteln, und wie diese Vermittlung wiederum durch Störungen bei Geburt und der sozialen Entwicklungsumgebung beeinflusst wird.Zusammenfassend wird dieses Projekt ein komplexes Modell neuro-kognitiver Entwicklung nach sehr früher Geburt bis in die vierte Lebensdekade liefern, mit Schwerpunkt auf der Entwicklung mikroskopischer Eigenschaften der weißen Hirnsubstanz.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen