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Migrantische Gesundheitsverständnisse und -praktiken in diversen Quartieren

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 505387561
 
Trotz des steigenden Anteils der Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Deutschland ist über die spezifischen Gesundheitsbedürfnisse und die Krankheitslast dieser Bevölkerungsgruppen sowie deren entscheidende Determinanten vergleichsweise wenig bekannt. Gleiches gilt für die konkreten Gesundheitspraktiken von Migrant*innen, die wesentlich durch individuelle kulturelle Verständnisse von Gesundheit geprägt werden und großen Einfluss auf den Gesundheitszustand haben. Das Projekt untersucht Gesundheitspraktiken in migrantisch geprägten Stadtquartieren und zielt auf die theoretisch-konzeptionelle Weiterentwicklung kulturell geprägter Erklärungsmodelle von Gesundheit, Krankheit und Heilung. Aus einer praxistheoretischen Perspektive wird die Entstehung von "Medical Diversity", also die Entwicklung eigener Konzepte von Gesundheit und Krankheit aus verschiedenen bestehenden Konzepten sowie der daraus resultierende Zugang zu und die Inanspruchnahme von Gesundheitsdienstleistungen untersucht. Die Leitfrage lautet: Warum und in welchem Maße beeinflussen unterschiedliche Gesundheits- und Krankheitsverständnisse die Gesundheitspraktiken von Migrant*innen sowie die Strukturen der Gesundheitsversorgung? Mit einem Mixed-Methods-Research-Ansatz werden vier Themenkomplexe untersucht: (1) migrantische Gesundheitspraktiken, (2) kulturell geprägte Gesundheits- und Krankheitsverständnisse, (3) migrantische "Medical Diversity" in diversen Settings, (4) Gesundheitspraktiken und -strukturen. Die Untersuchung wird in den beiden durch hohe Herkunftsdiversität geprägten Stadtquartieren Bonn Neu-Tannenbusch und Köln-Mülheim durchgeführt. In drei Arbeitsphasen werden mit einer sequenziellen Integration Methoden der quantitativen und qualitativen Sozialforschung und der partizipativen Forschung verknüpft. So wird ein vertieftes Verständnis migrantischer Gesundheit gewonnen und ein Konzept zur Entstehung von Gesundheitspraktiken in diversen Quartieren entwickelt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e) Professorin Dr. Frauke Kraas
 
 

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